Wer heutzutage mit dem Investieren an der Börse starten möchte, hat die Qual der Wahl. Nie war das Angebot an einschlägigen Dienstleistern größer. Das wirft aber gleichzeitig die Frage auf, welchem Broker das eigene Geld anvertraut werden sollte. Die Platzhirsche wie TradeRepublic, Scalable Capital oder N26 stehen bei vielen im Fokus. Doch was ist mit Anbietern aus der zweiten Reihe? Wir haben es am Beispiel Traders Place getestet.
Wer ist Traders Place?
Dieser Name dürfte selbst unter Anlegern noch nicht sehr bekannt sein. Das allerdings verwundert kaum, da der Broker erst Mitte des Jahres 2023 gegründet wurde. Zuhause in Freilassing bei München, mischt der Neuling die Szene bereits ordentlich auf. Angeführt wird Traders Place von CEO Ernst Huber, einem Banker mit nach eigenen Angaben mehr als 25 Jahren Erfahrung im Online-Brokerage-Geschäft. Mehr allerdings ist über das Unternehmen nicht bekannt. Die Homepage ist diesbezüglich etwas spärlich gestaltet. Möglicherweise gibt es künftig aber entsprechende Nachträge.
Was bietet Traders Place?
Um sich im immer härter werdenden Wettbewerb behaupten zu können, müssen Broker vor allem die Wünsche ihrer Kunden erfüllen. Das funktioniert am besten durch die Angebotspalette. Und hier rührt Traders Place kräftig die Werbetrommel. Das Unternehmen bezeichnet sich auf der Website selbst als den ersten Neo-Broker, der den Kunden alles bietet.
Im Kleingedruckten finden sich wichtige Ergänzungen. So zahlen Kunden bei Ordervolumen unter 500 Euro pro Trade einen Euro. Das gilt für Aktien, Fonds, ETFs, ETCs und Anleihen, die über gettex oder Baader OTC gehandelt werden. Drei Euro fallen dagegen für Trades bei Ordervolumen unter 500 Euro an, die im außerbörslichen Direkt-, Market- und Limithandel ausgeführt werden.
Aktien
Mehr als 40.000 Aktien sollen Anleger laut Traders Place über die Plattform handeln können. Dafür stehen rund 40 Handelsplätze sowohl im In- als auch im Ausland zur Verfügung, darunter etwa die NYSE, Nasdaq oder London Stock Exchange. Ab einem Ordervolumen von 500 Euro fallen keine Transaktionsspesen an. Lediglich mit den marktüblichen Spreads und Zuwendungen ist zu rechnen.
ETFs und Fonds
Auch in puncto Fonds haben Investoren bei Traders Place die Qual der Wahl. Immerhin sind hier über 14.000 zugelassen, die bekannten Gesellschaften wie Amundi, BlackRock oder DWS sind natürlich vertreten. Sehr unterschiedlich fallen jedoch die Kosten aus. Wer hier sparen möchte, um damit die Rendite zu schonen, sollte sich genau mit dem Angebot auseinandersetzen. Am preiswertesten gestaltet sich der Kauf über gettex, während der Handel über die jeweilige Fondsgesellschaft am teuersten kommt. Das zeigt auch nochmals die nachstehende Zusammenstellung.
ETFs
Unter Investoren gewinnen Exchange Traded Funds immer stärker an Beliebtheit. Das scheint auch Traders Place zu wissen. Schließlich finden sich mittlerweile etwa 2.500 unterschiedliche ETFs im Angebot des Brokers. Anleger können dadurch nicht nur aus bewährten Emittenten wie Amundi, BlackRock oder DWS wählen, sondern auch auf kleinere Dienstleister setzen.Alle auf Traders Place verfügbaren Produkte im Detail vorzustellen, würde den Rahmen sprengen. Interessenten können sich allerdings auf der gut strukturierten Website weiter umsehen. Die einzelnen Unterkategorien sind dabei stets gleich aufgebaut. Auf diese Weise erhalten Anleger einen kurzen Überblick über die wesentlichen Charakteristika eines Produkts sowie dessen Chancen und Risiken. Gerade für Einsteiger spannend.
Mit welchen Handelsplätzen kooperiert Traders Place?
Für manchen mag diese Frage keine große Relevanz besitzen. Allerdings kann sich die Wahl des Handelsplatzes unmittelbar auf die finale Rendite beim Investieren auswirken. Das liegt am Spread, also der Differenz zwischen An- und Verkaufskursen. In der Regel ist diese Spanne an Börsen niedriger, die besonders liquide sind. Arbeitet ein Broker mit lediglich einem Handelsplatz zusammen, so ist für den Anleger nicht zwingend der geringste Spread gewährleistet. Traders Place allerdings hat gleich mehrere Partner.
Inländische Handelsplätze | Ausländische Handelsplätze | Außerbörslicher Handel |
gettex | USA | Baader Bank |
XETRA | Vereinigtes Königreich | Vontobel |
Tradegate | Australien | Morgan Stanley |
Lsx Lang | Japan | UniCredit |
Frankfurt | Italien | BNP Paribas |
Berlin | Kanada | Citigroup |
Stuttgart | Hongkong | Société Générale |
München | Frankreich | |
Düsseldorf | Schweden | |
Hamburg | Belgien | |
Dänemark | ||
Portugal | ||
Finnland | ||
Griechenland | ||
Österreich | ||
Irland | ||
Niederlande | ||
Norwegen |
Diese breite Auswahl an Handelsplätzen ermöglicht es Anlegern, von verschiedenen Liquiditätspools zu profitieren und die für sie günstigsten Ausführungsorte zu wählen. Besonders hervorzuheben ist der Zugang zu den wichtigsten internationalen Märkten, was für global orientierte Anleger von großem Vorteil sein kann.
Die Möglichkeit des außerbörslichen Handels über die Baader Bank und die Premium Partner für Derivate kann in bestimmten Situationen Vorteile in Bezug auf Liquidität und Preisstellung bieten. Allerdings sollten Anleger hier besonders auf die Transparenz der Preisbildung achten.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Gebühren für den Handel an internationalen Börsenplätzen von denen des gebührenfreien Handels über gettex oder Baader OTC abweichen. Anleger sollten diese Kosten bei ihrer Handelsstrategie berücksichtigen, insbesondere wenn sie häufig an ausländischen Börsen handeln.
Handelsmöglichkeiten und Ordertypen
Ein vielseitiger Broker zeichnet sich auch durch die Verfügbarkeit verschiedener Ordertypen aus. Traders Place bietet hier eine solide Auswahl:
- Market-Order: Sofortige Ausführung zum besten verfügbaren Preis
- Limit-Order: Ausführung zu einem festgelegten Preis oder besser
- Stop-Buy: Kauf, wenn ein bestimmter Kurs überschritten wird
- Stop-Loss: Verkauf, wenn ein bestimmter Kurs unterschritten wird
- Stop-Limit: Kombination aus Stop- und Limit-Order
- One-Cancels-Other (OCO): Zwei Aufträge, bei Ausführung eines Auftrags wird der andere gelöscht
- Quote-Request: Anforderung eines verbindlichen Kurses vom Market Maker
- Next-Order: Platzierung einer Folgeorder nach Ausführung einer ersten Order
- Trailing-Stop: Dynamische Anpassung des Stop-Kurses bei steigendem Basiswert
Diese Vielfalt an Ordertypen ermöglicht es Anlegern, ihre Handelsstrategie präzise umzusetzen und Risiken effektiv zu managen. Besonders fortgeschrittene Trader werden die Möglichkeit schätzen, komplexere Ordertypen wie OCO oder Trailing-Stops zu nutzen.
Die Quote-Request-Order ist besonders im Derivatehandel nützlich, da sie es ermöglicht, verbindliche Kurse von Market Makern anzufordern. Dies kann in weniger liquiden Märkten von Vorteil sein.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Ordertypen an allen Handelsplätzen verfügbar sein könnten. Anleger sollten sich vor dem Handel mit den spezifischen Möglichkeiten des gewählten Handelsplatzes vertraut machen.
Aktien, ETFs und Fonds traden
- Gebührenfreier Handel ab 500 Euro Ordervolumen
- Zugang zu rund 40 Handelsplätzen weltweit
- Kostenlose Depot- und Kontoführung
Wie funktioniert die Kontoeröffnung bei Traders Place?
Nachdem du die ersten wichtigen Informationen zu Traders Place erhalten hast, möchtest du sicher auch wissen, wie die Eröffnung eines Kontos abläuft. Das geht überraschend einfach und schnell. Genau genommen sind nur fünf Schritte erforderlich.
- Hat die Legitimation Erfolg, wird dir das Depot und das Verrechnungskonto zügig freigeschalten. Zunächst musst du deine Mobilfunknummer eingeben. Achte darauf, dass diese gültig ist.
- Anschließend erhältst du von Traders Place per SMS einen Anmeldelink. Dieser ist notwendig, um die Anmeldung fortsetzen zu können.
- Nun trage deine personenbezogenen Daten in ein Formular ein. Dazu gehören unter anderem der Name, der Wohnsitz und die Steuernummer.
- Selbstverständlich benötigt Traders Place auch eine Verifizierung. Diese erfolgt über die App. Für die Identifikation wirst du in einen Videocall eingeladen.
- Halte dafür diesen einen gültigen Ausweis bereit. Um den Wohnsitz nachzuweisen, akzeptiert der Broker eine Versorgerrechnung.
Welche Kosten fallen bei Traders Place an?
Niemand möchte beim Handel mit Wertpapieren zu viel zahlen. Das ist verständlich, da andernfalls die Rendite gedrückt würde. Oftmals sind Broker jedoch zurückhaltend, wenn es um die Offenlegung der Gebühren geht. Bei Traders Place scheint das anders zu sein. Hier finden Interessenten sämtliche Konditionen auf einer separaten Seite. Die Vielzahl der Informationen mag auf den ersten Blick erdrückend sein. Allerdings dürfte kaum ein Anleger auch tatsächlich alle Produkte handeln. Am wichtigsten sind sicherlich die Gebühren für Aktien und ETFs sowie die dazugehörigen Sparpläne.
Wie weiter oben bereits angemerkt, fallen beim Handel über gettex für Aktien, Fonds, ETFs und Anleihen keine Provisionen an. Das allerdings gilt nur für Volumina ab 500 Euro. Darunter erhebt Traders Place einen sogenannten Mindermengenzuschlag, der mit einem Euro aber fair gestaltet ist. Sparpläne in Aktien sowie Krypto ETPs sind gänzlich kostenfrei. Dasselbe gilt für Sparpläne in Fonds und ETFs, sofern diese von den Premiumpartnern Amundi, DWS, DJE, DWS xtrackers oder iShares stammen. Traders Place verweist außerdem auf die marktüblichen Spreads und Zuwendungen, die bei Transaktionen berücksichtigt werden müssen.
Gebührenmodell und Kostenstruktur
Einer der Hauptgründe, warum Traders Place in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit erhalten hat, ist das attraktive Gebührenmodell. Hier die wichtigsten Punkte im Überblick:
- Aktien, ETFs, Fonds und Anleihen:
- 0 Euro Gebühren über die Börse gettex oder Baader Bank (OTC)
- Bei Ordervolumen unter 500 Euro fällt eine Mindestgebühr von 1 Euro an
- Derivate:
- 0 Euro Gebühren für den Handel von Derivaten über die Premium Partner
- Bei Ordervolumen unter 500 Euro fällt eine Mindestgebühr von 3 Euro an
- Sparpläne:
- 0 Euro Ausführungsgebühr für eine Vielzahl von ETF-, Fonds- und Aktiensparplan
- Kryptowährungen:
- Maximaler Spread von 1% auf den gehandelten Kurs
- Bei Ordervolumen unter 500 Euro fällt eine Mindestgebühr von 1 Euro an
- Depot- und Kontoführung:
- Kostenlos
- Zinsen auf dem Verrechnungskonto:
- 1,3% p.a. (variabel) für Guthaben zwischen 1.000 und 1.000.000 Euro
- 0% p.a. für Beträge unter 1.000 Euro und über 1.000.000 Euro
- Handel an anderen Börsenplätzen:
- Gebühren variieren je nach Handelsplatz
- Beispiel USA (NYSE, NYSE Arca, Nasdaq): 3 Euro + 0,015% (mindestens 4,25 USD)
Weitere Details zu den Gebühren findest du auf der Website von Traders Place. Dort ist beispielsweise aufgelistet, wie viel der außerbörsliche Handel kostet oder welche Umrechnungskurse bei Fremdwährungsgeschäften zugrunde gelegt werden.
Das Gebührenmodell von Traders Place ist zweifellos sehr wettbewerbsfähig. Der gebührenfreie Handel für viele Produkte ist besonders attraktiv für aktive Trader und Anleger, die häufig Transaktionen durchführen. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass bei den gebührenfreien Angeboten immer noch marktübliche Spreads und mögliche Zuwendungen anfallen können.
Die Mindestgebühren bei kleinen Ordervolumen sind ein Punkt, den Anleger im Auge behalten sollten. Für Kleinanleger, die regelmäßig geringe Beträge investieren möchten, könnten diese Gebühren ins Gewicht fallen.
Die Verzinsung des Verrechnungskontos ist ein interessanter Zusatz, der in Zeiten niedriger Zinsen durchaus attraktiv sein kann. Allerdings sollte man beachten, dass es sich um einen variablen Zinssatz handelt, der sich ändern kann.
Gibt es Besonderheiten bei Traders Place?
Neobrokern eilt oft der Ruf voraus, sie würden vornehmlich risikoreiche Produkte anbieten. Zwar hat auch Traders Place Aktien, Kryptos und sogar Derivate im Repertoire. Gleichzeitig finden Anleger hier Anleihen, die zur Diversifizierung des Portfolios beitragen können und für konservative Investoren besser geeignet sein dürften. Anleihen gewähren nicht nur eine Rückzahlung des eingesetzten Kapitals zum Laufzeitende, sondern auch regelmäßige Zinseinkünfte.
Die breite Angebotspalette von Traders Place zeigt sich auch an den Wertpapierkrediten. Diese eröffnen den Anlegern die Chance auf zusätzliches Geld. Im Gegenzug hinterlegen sie die im Portfolio befindlichen Wertpapiere als Sicherheit für den Broker. Investoren sollten sich aber bewusst sein, dass der Handel mit Fremdkapital riskant sein kann. Er ist allenfalls für erfahrene Trader ratsam, die die damit verbundenen Gefahren genau zu kalkulieren wissen.
Aktien, ETFs und Fonds traden
- Gebührenfreier Handel ab 500 Euro Ordervolumen
- Zugang zu rund 40 Handelsplätzen weltweit
- Kostenlose Depot- und Kontoführung
Was bietet Traders Place für neue Kunden?
Noch ist der Broker vergleichsweise unbekannt. Um das zu ändern und Interessenten anzulocken, hat sich Traders Place eine besondere Aktion einfallen lassen, die Neukunden genau 100 Euro einbringen kann. Dazu sind im Wesentlichen nur zwei Schritte erforderlich.
- Zunächst muss ein Depot bei Traders Place eröffnet werden.
- Im Anschluss sind innerhalb von 60 Tagen mindestens zwei Wertpapiertransaktionen mit einem Mindestvolumen von jeweils 100 Euro erforderlich. Dabei kann es sich sowohl um einen Kauf als auch einen Verkauf von Wertpapieren handeln.
Sofern die geltenden Teilnahmebedingungen vollumfänglich erfüllt werden, verspricht Traders Place, innerhalb von 45 Tagen die 100 Euro in das Depot des Anlegers einzubuchen. Die aktuellen Teilnahmebedingungen sind dem untenstehenden Screenshot zu entnehmen.
Traders Place in der Praxis
Bis hierhin lässt sich ein positives Bild des jungen Brokers zeichnen – die Website ist aufgeräumt, sodass die wichtigen Infos schnell gefunden sind. Doch wie sieht es auf der Handelsplattform aus?
Zum persönlichen Kundenbereich gelangen Anleger nach dem Login. Auch dort zeigt sich die Benutzeroberfläche auf den ersten Blick sehr anwenderfreundlich. Die Plattform ermöglicht den Investoren nun die Möglichkeit, an in- und ausländischen Handelsplätzen sowohl börsliche als auch außerbörsliche Transaktionen vorzunehmen. Um angesichts des umfassenden Angebots den Überblick nicht zu verlieren, stehen innerhalb des Kundenbereichs Filtermöglichkeiten zur Verfügung. Dadurch können beispielsweise einzelne Wertpapiere oder Partner von Traders Place gezielt gesucht werden.
Daneben stehen den Anlegern beispielsweise ein übersichtlicher Chart und detaillierte Angaben zur Performance einzelner Wertpapiere zur Verfügung. Außerdem lässt sich eine Watchlist einrichten, die auch mit Alarmen versehen werden kann. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die Investoren stets auf dem Laufenden sind. Zu Beginn mögen die Funktionalitäten etwas Eingewöhnung benötigen, letztlich sind sie aber selbsterklärend.
Was kann die App von Traders Place?
Neobroker wollen vornehmlich technikaffine Kunden ansprechen. Dazu bedarf es auch einer App. Nicht immer ist diese anwenderfreundlich. Bei Traders Place dagegen schon. Die Funktionen sind weitestgehend mit denen der Web-Version vergleichbar. Anleger können sich also unter anderem Charts darstellen lassen oder sich ausführliche Informationen zu einzelnen Werten anzeigen lassen. Großer Pluspunkt – selbst das Depot und das Verrechnungskonto lassen sich über die App eröffnen.
Wichtiges zu Ein- und Auszahlungen
Damit Anleger investieren können, benötigen sie zunächst Kapital auf ihrem Verrechnungskonto. Dieses wird, genauso wie das Depot, bei der Baader Bank verwaltet. Die Guthaben auf dem Verrechnungskonto können klassisch per Banküberweisung einbezahlt werden. Dies ist innerhalb eines Werktages möglich. So weit, so unspektakulär. Bei den Ein- und Auszahlungen zeigen sich allerdings kleine Schwächen von Traders Place, die anderswo besser gehandhabt werden.
Echtzeitüberweisungen werden derzeit nicht angeboten. Eine schnelle Reaktion auf wichtige Marktveränderungen ist dadurch mitunter nicht möglich, sofern das Verrechnungskonto nicht ausreichend gedeckt ist. Andere Zahlungsmethoden wie etwa PayPal sind bei Traders Place ebenfalls nicht verfügbar. Positiv hervorzuheben ist wiederum, dass der Broker keine Vorgaben bezüglich der Mindestbeträge von Ein- oder Auszahlungen macht. Lediglich bei laufenden Sparplänen ist vonseiten der Anleger darauf zu achten, dass die anfallenden Raten gedeckt sind.
Wie steht es um den Support?
Jeder fühlt sich vermutlich wohler, wenn er weiß, dass er auf Unterstützung zählen kann. In sensiblen Bereichen wie der Geldanlage gilt das sicher umso mehr. Zwar ist die Bedienung der wichtigsten Funktionen von Traders Place im Großen und Ganzen selbsterklärend. Ab und an können dennoch Fragen auftreten, bei denen Hilfe benötigt wird. Traders Place stellt den Kunden gleich mehrere Kanäle bereit, auf denen sie ihre Anliegen vortragen können.
Eine Hotline, wie sie von manch anderem Broker bekannt ist, findet sich bei Traders Place nicht. Dafür gibt es allerdings einen Rückrufservice, der sich nach einer entsprechenden Anfrage beim Anleger meldet. Ganz klassisch können Kunden auch den Weg über die E-Mail nehmen, sofern sie Unterstützung brauchen. Zuletzt steht dann noch der Chat zur Auswahl. Traders Place ist nach eigenen Angaben zwischen 9 Uhr und 16.30 Uhr erreichbar. Die Kontaktmöglichkeiten sind insgesamt solide, wenn auch nicht spektakulär.
Was gibt es zur Sicherheit zu sagen?
Mit am wichtigsten ist bei der Geldanlage der Schutz des Kapitals. Alle zuvor genannten Vorzüge wären dahin, wenn Traders Place hier nicht ordentlich abschneidet. Schließlich wird Geld mit dem Ziel investiert, dieses zu vermehren.
Vorneweg – in puncto Sicherheit kann der Online-Broker überzeugen. So ist Traders Place bei München und damit im Inland ansässig. Das hat unter anderem zur Folge, dass der Anbieter von der BaFin beaufsichtigt wird. Außerdem profitieren die Anleger vom gesetzlichen Einlagenschutz, der bis 100.000 Euro je Kunde greift und für das bei der Baader Bank geführte Verrechnungskonto von Relevanz ist.
Die Baader Bank, bei der auch das Depot verwaltet wird, gehört zudem dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken an. Dieser bedeutet für die Anleger zusätzliche Sicherheit. Interessant ist zuletzt die Tatsache, dass der Mehrheitseigner von Traders Place die GRAWE Group (Grazer Wechselseitige Versicherung) ist. Deren Anfänge reichen bis ins Jahr 1828 zurück.
Traders Place gegenüber anderen Brokern
Traders Place | Trade Republic | Scalable Capital | Smartbroker | Finanzen.net |
2500 ETFs | 2200 ETFs | 2100 ETFs | 2000 ETFs | 2000 ETFs |
1500 Sparpläne | 1900 Sparpläne | 2000 Sparpläne | 600 Sparpläne | 700 Sparpläne |
1,3 % Zinsen auf Guthaben | 3,5 % Zinsen auf Guthaben | 2,6 % Zinsen auf Guthaben | keine | keine |
Sparpläne ab 0 € | Sparpläne ab 0 € | Sparpläne ab 0 € | Sparpläne ab 0 € | Sparpläne ab 0 € |
Pros und Cons zu Traders Place
Du hast nun jede Menge Input zu diesem Broker erhalten. Zeit, die Informationen etwas zu filtern. Wo also liegen die Stärken, wo die Schwächen von Traders Place?
Hier gibt es Nachholbedarf: Beim Testen ist aufgefallen, dass der Broker – zumindest aktuell – kein Demokonto anbietet. Gerade für Einsteiger wäre dieses aber sehr hilfreich, um zunächst mit virtuellem Geld die Grundlagen des Investierens zu lernen.
Leichte Schwächen haben sich außerdem in puncto Ein- und Auszahlungen offenbart. Hier wäre etwas mehr Flexibilität wünschenswert. Das ließe sich beispielsweise durch die Einführung von Echtzeitüberweisungen umsetzen.
Möchte man einen letzten Punkt negativ aufgreifen, so ist dies die geringe Verzinsung der Guthaben. Mit Stand 18.09.2024 bietet Traders Place variable 1,3 Prozent für Beträge zwischen 1000 Euro und einer Million Euro. Das ist nicht schlecht, im Vergleich zu manchem Wettbewerber aber unterdurchschnittlich. Vielleicht kann der Broker dem Anleger diesbezüglich noch etwas entgegenkommen.
Das läuft bereits gut: Neben ein paar Verbesserungsvorschlägen hat Traders Place einiges vorzuweisen, das aus Kundensicht zu begrüßen ist. Dazu gehört die benutzerfreundliche App, die wichtige Funktionen enthält und intuitiv bedienbar ist. Dank App haben die Anleger ihre Depots stets in Reichweite und können so auch von unterwegs agieren, sofern die Marktentwicklung dies erfordert.
Gelobt werden müssen zudem die transparent dargestellten Gebühren. Auf der Website ist jederzeit detailliert einsehbar, wie viel Traders Place für welche Dienstleistung in Rechnung stellt. Das ist nicht selbstverständlich und gerade deshalb so positiv hervorzuheben.
Selbst konservativ ausgerichtete Investoren dürften angesichts des äußerst breiten Handelsangebots bei Traders Place fündig werden. Wem Aktien zu risikoreich sind, könnte beispielsweise auf Anleihen zurückgreifen. Anleger haben bei Transaktionen die Chance auf geringe Spreads, da Traders Place mit zahlreichen Handelsplätzen im In- und Ausland kooperiert. Das ist bei vielen anderen Neo-Brokern gerade nicht der Fall.
Traders Place – das Fazit
Noch spielt Traders Place in der Brokerszene angesichts der gewaltigen Konkurrenz nur eine Art Nebenrolle. Wie lange das so bleibt, wird sich zeigen. Das Angebot jedenfalls hat das Potenzial für deutlich mehr, wie dieser Test zeigt.
Bei all dem darf nicht vergessen werden, dass Traders Place erst 2023 gegründet wurde und nach wie vor als Newcomer gilt. Die Entwicklung seitdem ist beeindruckend. Das Angebot fällt gegenüber namhaften Wettbewerbern keinesfalls ab, sondern kann sogar einige spannende Impulse setzen. Hier und da sollte zwar noch nachgearbeitet werden. Im Großen und Ganzen darf Traders Place jedoch als solider Anbieter wahrgenommen werden, der eine Alternative zu den großen Namen darstellt.
Aktien, ETFs und Fonds traden
- Gebührenfreier Handel ab 500 Euro Ordervolumen
- Zugang zu rund 40 Handelsplätzen weltweit
- Kostenlose Depot- und Kontoführung