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Was sind ETFs? Einfache Erklärung

Autor
Tim Krupka | Aktualisiert am 6. März 2024
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Auf der Suche nach geeigneten Geldanlagen stößt man unweigerlich auf Exchange Traded Funds, kurz ETFs. Aus der Finanzwelt sind sie mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Experten verweisen gerne auf diese Investmentmöglichkeit, wenn es darum geht, Kapital sinnvoll über eine gewisse Dauer anzulegen. Doch was genau steckt hinter ETFs, wo liegen ihre konkreten Vor- und gegebenenfalls Nachteile und vor allem – wie beziehungsweise wo lassen sie sich erwerben? Das alles erfährst du in unserem Ratgeber. 

Was sind ETFs?

Vielleicht hast du auch schon einmal von ETFs gehört, weil etwa im Freundeskreis oder in deiner Familie darüber gesprochen wurde. Falls du dich nun fragst, wofür diese Buchstaben stehen, hier kommt die Antwort.

Eingangs hast du vermutlich bereits gelesen, dass ETFs sogenannte Exchange Traded Funds sind. Übersetzen lässt sich das mit börsengehandelten Indexfonds. So weit, so gut. Was aber heißt das jetzt in der Praxis? 

Quelle: BlackRock, 24.01.2024. Nur für illustrative Zwecke.
Quelle: BlackRock – Nur für illustrative Zwecke.

ETFs, oder Exchange Traded Funds, sind Investmentfonds, die an Börsen gehandelt werden können. Sie funktionieren ähnlich wie herkömmliche Investmentfonds, haben jedoch einige besondere Merkmale.

ETFs bilden die Wertentwicklung eines Referenzindizes ab. Das kann zum Beispiel der DAX, der DOW Jones, MSCI World oder der Nasdaq sein. Steigen diese, gewinnt auch der ETF an Wert. Sinken sie, gilt der analoge Fall. Da hier kein Management im Hintergrund agiert, das einzelne Wertpapierpositionen kauft oder verkauft, spricht man im Kontext von ETFs auch von einer passiven Anlage.

Hiermit ist der wesentliche Unterschied zu klassischen Fonds genannt, die einer aktiven Anlage gleichkommen. Das dort eingesammelte Kapital der Investoren fließt in Wertpapiere, die zuvor vom Manager anhand bestimmter Kriterien ausgewählt wurden.

Um ETFs von Fonds besser abzugrenzen, hilft auch ein Blick auf deren jeweilige Zielverfolgung. Während erstere die Rendite des von ihnen nachgebildeten Indizes erreichen wollen, versuchen Fonds den Markt zu schlagen. Zahlreiche Studien haben jedoch bewiesen, dass gerade das in den meisten Fällen nicht funktioniert. Deshalb empfehlen viele Finanzexperten die Geldanlage in ETFs. Umgekehrt bedeutet das selbstverständlich nicht, dass es per sé nicht möglich wäre, besser als der Markt abzuschneiden.

ETFs können Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder andere Anlageklassen enthalten. Durch die breite Diversifikation des Portfolios können ETFs das Risiko reduzieren, das mit einer einzelnen Anlage verbunden ist.

Ein weiteres Merkmal von ETFs ist ihre Liquidität. Da sie an Börsen gehandelt werden, können Anleger ETF-Anteile während der Handelszeiten kaufen oder verkaufen. Dies ermöglicht es Anlegern, schnell in den Markt einzusteigen oder auszusteigen, im Gegensatz zu herkömmlichen Investmentfonds, bei denen die Transaktionen nur einmal am Tag zum Nettoinventarwert abgewickelt werden.

Der Preis eines ETFs wird während des Handelstages durch Angebot und Nachfrage bestimmt. In der Regel sollte der Preis eines ETFs dem Wert des zugrunde liegenden Index entsprechen. Dies wird durch sogenannte Market Maker sichergestellt, die bereit sind, ETF-Anteile zu kaufen oder zu verkaufen, um sicherzustellen, dass der Preis des ETFs im Einklang mit dem Index bleibt.

Insgesamt bieten ETFs Anlegern eine kostengünstige und transparente Möglichkeit, in eine breite Palette von Anlageklassen zu investieren. Ihr Mechanismus der passiven Indexnachbildung und ihre Liquidität machen sie zu einer beliebten Wahl für viele Investoren.

Quelle: iShares – ETFs erklärt

Vorteile von ETFs

Nachdem du nun einen ersten Eindruck davon haben solltest, was ETFs sind, dürften dich auch deren Vorteile interessieren. Natürlich möchten wir dir diese nicht vorenthalten.

Erinnere dich daran, dass ETFs einen Index nachbilden und somit keinen Fondsmanager benötigen. Deswegen sind die Gebühren beinahe unschlagbar günstig. Im Regelfall zahlst du für diese Art der Anlage nicht mehr als 0,3 % bis 0,4 % pro anno. Die überwiegende Mehrheit der aktiven Fonds kann in puncto Kosten also nicht mithalten. Die Überprüfung von Gebühren bei Finanzprodukten ist immer wichtig, da sie unmittelbaren Einfluss auf die Rendite ausüben.

Doch das ist nicht der einzige Vorteil der ETFs. Vor allem viele Anfänger an der Börse greifen auf sie zurück. Das liegt nicht zuletzt an ihrem überschaubaren Risiken, das sich wiederum aus der breiten Streuung ergibt. Im Fachjargon ist dabei von Diversifikation die Rede. Dadurch, dass ETFs einen ganzen Index und damit eine Vielzahl von Wertpapieren nachbilden, wird das Risiko von Kursschwankungen einzelner Positionen maßgeblich gesenkt. Fällt also die eine Aktie, kann das durch die Zuwächse einer anderen Aktie ausgeglichen oder bestenfalls überkompensiert werden.

Hier ist eine beispielhafte Liste von Unternehmen, die in einem MSCI World ETF mit Schwerpunkt auf dem Industriesektor enthalten sein könnten:

  1. General Electric Company
  2. Siemens AG
  3. Honeywell International Inc.
  4. United Technologies Corporation
  5. 3M Company
  6. Caterpillar Inc.
  7. ABB Ltd.
  8. Schneider Electric SE
  9. Emerson Electric Co.
  10. Hitachi Ltd.

Bitte beachten Sie, dass die genaue Zusammensetzung des Portfolios je nach ETF-Anbieter und Indexzusammensetzung variieren kann. Es ist ratsam, die aktuellen Unterlagen des ETFs oder die Website des ETF-Anbieters zu überprüfen, um eine genaue Liste der enthaltenen Unternehmen zu erhalten.

Darüber hinaus kommt die Börsennotierung ETFs zugute, die Auswirkungen auf die Liquidität hat. Zwar sollte man Geld hier im Allgemeinen langfristig investieren. Manchmal fallen aber dennoch unvorhergesehene Ausgaben an. In einem solchen Fall ist es gut, wenn flexibel auf das eigene Ersparte zugegriffen werden kann und dieses nicht festgebunden ist. Gegebenenfalls muss man jedoch Verluste hinnehmen, sollte der Kurs des ETFs am Verkaufstag ungünstig stehen.

Eine große Rolle spielt für die meisten Anleger die Sicherheit. ETFs genießen diesbezüglich einen Sondervermögen-Status. Das heißt nichts anderes, als dass die Investments auch dann noch sicher sind, wenn die Fondsgesellschaft Insolvenz anmeldet. Das Emittentenrisiko, wie man es beispielsweise von Anleihen kennt und berücksichtigen sollte, entfällt bei Exchange Traded Funds.

Die Beliebtheit dieser Assetklasse ist zuletzt auf ihre Tauglichkeit für die breite Masse zurückzuführen. Das Argument, wonach Börse nur etwas für Menschen mit viel Geld sei, kann in diesem Kontext schnell entkräftet werden. Schließlich lassen sich ETF-Sparpläne bereits mit kleinen monatlichen Raten von etwa 25 Euro umsetzen. In einigen Fällen liegen die Einstiegshürden noch niedriger.

Fokus auf die Kosten

Weiter oben haben wir schon kurz die Thematik rund um Gebühren adressiert. Dabei wurden auch die Zahlen 0,3 % bis 0,4 % pro anno genannt. Möglicherweise interessiert dich aber auch, wie man darauf kommt. Wir verraten es dir.

Eine Möglichkeit besteht im Betrachten der sogenannten TER. Das steht für Total Expense Ratio, auf Deutsch also Gesamtkostenquote. Die TER muss aufgrund gesetzlicher Verpflichtung veröffentlicht werden. Du kannst sie also vergleichsweise einfach auffinden. Vom Wort Gesamtkostenquote sollte man sich trotzdem nicht täuschen lassen. Tatsächlich umfasst die TER nämlich nicht sämtliche Gebühren, die bei einem Investment in ETFs anfallen. Sie kann aber eine gute Orientierung bieten und für Vergleiche zwischen einzelnen Angeboten herangezogen werden.

Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Auswahl beliebter ETFs und ihre jeweiligen TER-Kosten:

ETFTER-Kosten
iShares Core S&P 5000,07%
Vanguard Total Stock0,04%
iShares MSCI World0,20%
Xtrackers DAX0,09%
Invesco QQQ Trust0,20%

Es ist wichtig zu beachten, dass die TER-Kosten nur ein Faktor sind, den Anleger bei der Auswahl eines ETFs berücksichtigen sollten.

Daneben besteht mit der Tracking-Differenz ein weiteres Instrument zur Messung der Kosten. Konkret beschreibt sie den Unterschied zwischen der Rendite des ETFs sowie der Rendite des nachgebildeten Indizes. Wenngleich die Tracking-Differenz durchaus ihre Daseinsberechtigung hat, weist sie auch einen ganz entscheidenden Nachteil auf. Die Kosten können nur anhand von Vergangenheitsdaten berechnet werden, also nur rückwirkend.

Arten von ETFs

Ganz generell charakterisieren sich Exchange Traded Funds über die Indizes, die sie abbilden. Allerdings können auch andere Merkmale verwendet werden, um ETFs zu differenzieren. Das betrifft zum Beispiel die Ertragsverwendung, welche zwei maßgebliche Ausprägungen kennt. Beide stellen wir dir nachfolgend kurz vor.

Thesaurierende ETFs: Sofern Dividenden anfallen, werden diese bei thesaurierenden ETFs unmittelbar reinvestiert. Das hat zwei wesentliche Vorteile. Die Steuerbelastung wird aufgeschoben und ihr könnt besser vom Zinseszinseffekt profitieren. Insgesamt schneiden thesaurierende ETFs in Vergleichen etwas besser ab als die zweitgenannte Variante.

Ausschüttende ETFs: Sie sind aufgrund ihres Namens fast selbsterklärend. Dividenden werden hier direkt an euch gezahlt, sodass ihr die Verfügungsmacht darüber habt. Entweder ihr legt das Geld selbst wieder an oder nutzt es für private Zwecke. Das Aufbauen von passiven Einkünften ist mit ausschüttenden ETFs gut möglich.

Im Folgenden findest Du eine Vergleichstabelle, die die Unterschiede zwischen thesaurierenden und ausschüttenden ETFs aufzeigt:

Thesaurierende ETFsAusschüttende ETFs
Reinvestition der ErträgeAusschüttung der Erträge an die Anleger
Keine jährlichen AusschüttungenJährliche Ausschüttungen an die Anleger
Steuerliche Vorteile durch VorabpauschaleSteuerliche Belastung durch Ausschüttungen
Automatische Wiederanlage der ErträgeAnleger entscheiden über die Verwendung der Ausschüttungen
Geringere TransaktionskostenHöhere Transaktionskosten durch Ausschüttungen
Ideal für langfristige AnlagestrategienGeeignet für Anleger, die regelmäßige Einkünfte wünschen
Potenziell höhere Rendite durch Wiederanlage der ErträgeDirekte Auszahlung der Erträge an die Anleger

Hinweis: Die Wahl zwischen thesaurierenden und ausschüttenden ETFs hängt von den individuellen Anlagezielen und Präferenzen ab. Es ist ratsam, sich vor einer Investition eingehend über die jeweiligen Vor- und Nachteile zu informieren.

Ob man sich für die eine oder die andere Form entscheidet, ist immer auch ein Stück weit Geschmackssache. Eine Mischung aus thesaurierenden und ausschüttenden ETFs ist ebenfalls denkbar. 

Die Frage aller Fragen

Du weißt nun, was ETFs sind, welche Vorteile sie bieten und mit welchen Kosten in etwa zu rechnen ist. Was du dich nun noch fragen könntest – sind ETFs oder herkömmliche Fonds die bessere Wahl? Dazu können wir dir tatsächlich keine eindeutige Aussage liefern, zu sehr ist die Antwort abhängig von deinen persönlichen Präferenzen bei der Geldanlage. Eine Entscheidungshilfe gibt es trotzdem.

Betrachtet man den Aspekt der Kosten, scheint die Sache fast schon klar. Hier haben ETFs aufgrund der genannten Punkte die Nase klar vorne. Und auch was das Thema Rendite anbelangt, performen Exchange Traded Funds nicht selten besser. Der Großteil aktiv verwalteter Fonds schafft es nämlich entgegen der Erwartung nicht, den Markt zu schlagen. Hin und wieder mag das sicherlich funktionieren, für den Durchschnitt gilt das gemäß zahlreicher empirischer Studien aber nicht. Zusammengefasst zeigt sich damit, dass ETFs in den meisten Fällen die bessere Alternative sind.

Wo kann man ETFs kaufen?

Vielleicht bist du gerade in der Situation, ein wenig Geld über zu haben und es gewinnbringend anlegen zu wollen. Dabei bist du auf unseren Artikel über ETFs gestoßen. Die Anlageform spricht dich an und jetzt möchtest du den nächsten Schritt gehen – ETFs kaufen. Aber wo kann man das überhaupt machen?

Im Verlauf dieses Ratgebers haben wir bereits des Öfteren erwähnt, dass ETFs an der Börse gehandelt werden. Diesbezüglich sind sie also gut mit anderen Wertpapieren wie Aktien vergleichbar. Dementsprechend kannst du ETFs bei klassischen Banken genauso gut erwerben wie bei Neo-Brokern. Natürlich hängt die konkrete Wahl auch hier wieder von deinen Vorlieben ab. Allerdings solltest du unbedingt bedenken, dass sich die Gebühren beim Kauf von Anbieter zu Anbieter unterscheiden können. Vergleichen lohnt sich dabei immer.

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Wie man in ETFs investiert

Du weißt jetzt, dass du bei Banken und Brokern richtig bist, wenn du dich für die Anlageform der ETFs entscheiden möchtest. Am Ende kommt es aber noch darauf an, die Kauforder richtig aufzugeben. Um das durchführen zu können, benötigst du zuallererst ein Online-Depot. Anschließend solltest du wichtige Informationen zu dem von dir bevorzugten ETF besitzen, insbesondere dessen Wertpapierkennung (WKN) und natürlich den Namen. Sobald dir all diese Daten bekannt sind, kannst du den Auftrag zum Kauf aufgeben. Mittlerweile dauert dieser Prozess nur noch wenige Minuten und kann in vielen Fällen bequem per App über das Smartphone abgewickelt werden. Solltest du dennoch Probleme beim Kauf von ETFs haben, hilft dir dein Anbieter sicherlich mit entsprechenden Anleitungen weiter. Da dies von Bank zu Bank beziehungsweise Broker zu Broker etwas unterschiedlich aussehen wird, können wir an dieser Stelle leider nicht näher darauf eingehen.

Die folgende Tabelle enthält Beispiele für einige der meistgehandelten ETFs zusammen mit ihren entsprechenden ISIN- und WKN-Codes. Bitte beachten Sie, dass die genannten Codes je nach Börsenplatz und Handelsplattform variieren können.

ETF NameISINWKN
iShares Core DAX UCITSDE0005933931593393
Xtrackers MSCI World UCITS ETF 1CIE00BJ0KDQ92A1XB5U
Vanguard FTSE All-World UCITS ETFIE00B3RBWM25A1JX52
iShares Core S&P 500 UCITS ETFIE00B5BMR087A0YEDG
Xtrackers Euro Stoxx 50 UCITS ETF 1CLU0380865021DBX1A0

Welche Risiken sind mit ETFs verbunden?

ETFs bieten Anlegern eine breite Palette von Vorteilen, doch wie bei jeder Anlageklasse sind auch hier Risiken zu beachten. Es ist wichtig, dass Investoren diese Risiken verstehen, um informierte Entscheidungen treffen zu können. Im Folgenden werden einige der Hauptrisiken von ETFs erläutert:

  1. Marktrisiko: ETFs sind in erster Linie abhängig von den Wertentwicklungen der in ihrem Portfolio enthaltenen Vermögenswerte. Wenn sich der Gesamtmarkt negativ entwickelt, können auch ETFs Verluste verzeichnen.
  2. Liquiditätsrisiko: ETFs sind an Börsen gehandelte Wertpapiere, was bedeutet, dass ihre Liquidität durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird. In einigen Fällen können ETFs weniger liquide sein als Einzelaktien, insbesondere bei weniger gehandelten oder spezialisierten ETFs. Dies kann zu Schwierigkeiten beim Kauf oder Verkauf führen.
  3. Tracking-Unterlegenheit: Obwohl ETFs versuchen, den Wert eines bestimmten Index nachzubilden, kann es zu Abweichungen kommen. Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden, wie beispielsweise Gebühren, Ertragsverteilung oder die Art und Weise, wie der ETF den Index repliziert. Dies kann zu einer diskreten Performance führen, die von der Performance des zugrunde liegenden Index abweicht.
  4. Konzentration und Diversifizierung: Einige ETFs können in bestimmte Sektoren, Regionen oder Anlageklassen konzentriert sein. Dies bedeutet, dass sie anfälliger für Verluste sind, wenn diese Bereiche unter Druck geraten. Es ist wichtig, die Zielsetzung des ETFs sowie seine Gewichtung zu kennen, um die Diversifizierung innerhalb des Portfolios sicherzustellen.
  5. Rechtliche und regulatorische Risiken: Wie bei allen Anlagen unterliegen ETFs rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen. Änderungen in diesen Rahmenbedingungen können sich auf die Struktur, Gebühren und den Handel des ETFs auswirken.Es ist wichtig zu beachten, dass diese Risiken bei ETFs im Allgemeinen als geringer eingestuft werden als bei anderen Anlageformen, wie beispielsweise Einzelaktien. Dennoch sollten Anleger diese Risiken sorgfältig evaluieren und gegebenenfalls professionellen Rat einholen, um sicherzustellen, dass ETFs ihren individuellen Anlagezielen und Risikoprofilen entsprechen.

Wie werden ETFs besteuert?

ETFs, auch bekannt als Exchange Traded Funds, unterliegen bestimmten steuerlichen Regeln. Die Besteuerung von ETFs richtet sich nach den jeweiligen Steuergesetzen in Deutschland.

ETFs werden in der Regel als Sondervermögen betrachtet und unterliegen daher der Investmentsteuer. Dabei werden die Erträge, die aus dem Vermögen des Fonds erzielt werden, steuerlich behandelt.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Erträgen bei ETFs, nämlich Erträge aus Dividenden und Erträge aus Kursgewinnen. Die Besteuerung dieser Erträge erfolgt unterschiedlich.

Dividendenerträge aus dem ETF werden in der Regel nach dem Abgeltungsteuersatz besteuert. Derzeit beträgt dieser Satz 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Diese Steuern werden automatisch vom Fonds abgeführt, bevor die Ausschüttungen an die Anleger erfolgen.

Bei Kursgewinnen aus dem ETF greift die sogenannte Vorabpauschale. Diese wird jährlich auf Basis eines fiktiven Vergleichszinses berechnet und ist ab einem bestimmten Freibetrag steuerpflichtig. Die Vorabpauschale wird von der depotführenden Bank automatisch ermittelt und auf Ihre Steuererklärung übertragen.

Es ist wichtig zu beachten, dass ETFs auch steuerliche Verluste berücksichtigen können. Wenn Sie beispielsweise in einem Jahr Verluste mit einem ETF erzielen, können diese Verluste mit anderen Gewinnen verrechnet werden.

Es empfiehlt sich jedoch, einen Steuerberater zu konsultieren oder die genauen steuerrechtlichen Bestimmungen zu überprüfen, da sich die steuerliche Behandlung von ETFs je nach individueller Situation unterscheiden kann.

Wie kann man die Performance eines ETFs bewerten?

Die Bewertung der Performance eines ETFs kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Dabei können Kennzahlen zur Analyse herangezogen werden, die es ermöglichen, die Wertentwicklung des ETFs im Vergleich zu einem Benchmark oder anderen ETFs zu beurteilen.

Eine wichtige Kennzahl zur Performancebewertung eines ETFs ist die annualisierte Rendite. Diese gibt an, wie viel der ETF im Durchschnitt pro Jahr erzielt hat. Je höher die Rendite, desto besser die Performance des ETFs.

Zusätzlich zur Rendite kann auch die Volatilität eines ETFs betrachtet werden. Die Volatilität misst die Schwankungen der Kurse und gibt an, wie stark der ETF von seinem Durchschnittswert abweicht. Eine niedrige Volatilität deutet auf geringere Schwankungen hin und wird oft als positiv bewertet.

Des Weiteren kann die Tracking-Differenz herangezogen werden, um die Performance eines ETFs zu bewerten. Die Tracking-Differenz ist die Differenz zwischen der Wertentwicklung des ETFs und der Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index. Eine geringe Tracking-Differenz zeigt an, dass der ETF den Index gut abbildet und seine Performance dem Index ähnlich ist.

Darüber hinaus können auch andere Faktoren wie die Größe des ETFs, die Kostenstruktur oder die Liquidität des Handels betrachtet werden. Eine umfassende Bewertung der Performance eines ETFs erfordert daher die Berücksichtigung mehrerer Faktoren und eine sorgfältige Analyse der Kennzahlen.

Welche Faktoren sollte man bei der Auswahl eines ETFs berücksichtigen?

Bei der Auswahl eines ETFs gibt es verschiedene Faktoren, die du berücksichtigen solltest. Hier sind einige wichtige Aspekte, die dir bei der Entscheidungsfindung helfen können:

  1. Kosten: Überprüfe die Gesamtkostenquote (TER) des ETFs. Je niedriger die Kosten, desto besser. Achte jedoch auch auf versteckte Gebühren wie Spread-Kosten.
  2. Liquidität: Stelle sicher, dass der ETF ausreichend liquide ist, damit du jederzeit problemlos kaufen oder verkaufen kannst.
  3. Tracking Error: Achte auf den Tracking Error, der angibt, wie gut der ETF seinen zugrunde liegenden Index nachbildet. Ein niedriger Tracking Error deutet auf eine bessere Performance hin.
  4. Diversifikation: Prüfe, wie breit der ETF diversifiziert ist. Ein gut diversifizierter ETF verringert das Risiko und kann bessere Renditen erzielen.
  5. Fondsvolumen: Stelle sicher, dass der ETF ein ausreichendes Fondsvolumen hat. Ein größeres Volumen kann die Liquidität und Effizienz des ETFs verbessern.
  6. Anlagestrategie: Achte darauf, dass die Anlagestrategie des ETFs zu deinem Anlageziel passt. Überprüfe, ob der ETF auf spezifische Branchen, Regionen oder Anlageklassen fokussiert ist.
  7. Historische Performance: Betrachte die historische Performance des ETFs, um herauszufinden, wie gut er sich in unterschiedlichen Marktphasen geschlagen hat. Beachte jedoch, dass die Vergangenheit keine Garantie für zukünftige Ergebnisse ist.
  8. Anbieter: Überprüfe den Anbieter des ETFs. Bekannte und etablierte Anbieter haben oft eine bessere Infrastruktur und bieten einen besseren Kundenservice.Indem du diese Faktoren bei der Auswahl eines ETFs berücksichtigst, kannst du eine fundierte Entscheidung treffen und den ETF finden, der am besten zu deiner Anlagestrategie und deinen Zielen passt.

Fazit

Auf der Suche nach diversifizierten und gleichzeitig renditestarken Geldanlagen wirst du kaum um ETFs herumkommen. Du weißt, dass es sich dabei um passive Indexfonds mit niedrigen Gebühren handelt, die auch im direkten Vergleich zu klassischen Fonds meist die Nase vorn haben. Außerdem kennst du den Unterschied zwischen ausschüttenden und thesaurierenden ETFs. Wenn du dein Erspartes anlegen du dies über Exchange Trader Funds realisieren willst, brauchst du ein Online-Depot bei einer Bank oder einem Broker. Der Kauf selbst gestaltet sich simpel. Möchtest du mehr zu diesem Thema erfahren? Dann sieh dich ein wenig bei uns um.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Eine Sammlung von häufig gestellten Fragen zu ETFs und deren kurzen Antworten.

Was ist ein ETF?

Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein Investmentfonds, der an der Börse gehandelt wird und einen bestimmten Index nachbildet.

Wie funktioniert ein ETF?

Ein ETF investiert in eine Vielzahl von Wertpapieren, um die Performance eines zugrunde liegenden Index abzubilden. Anleger können Anteile des ETFs kaufen und verkaufen, ähnlich wie bei Aktien.

Welche Vorteile bieten ETFs?

ETFs bieten eine breite Diversifikation, niedrige Kosten, Flexibilität beim Handel und Transparenz der Anlagen.

Was ist der Unterschied zwischen thesaurierenden und ausschüttenden ETFs?

Thesaurierende ETFs reinvestieren die Erträge automatisch, während ausschüttende ETFs die Erträge an die Anleger ausschütten.

Wie wähle ich den richtigen ETF aus?

Bei der Auswahl eines ETFs solltest du Faktoren wie Kosten, Liquidität, Tracking Error, Diversifikation, Fondsvolumen, Anlagestrategie, historische Performance und den Anbieter berücksichtigen.

Sind ETFs für jeden Anleger geeignet?

ETFs können für eine Vielzahl von Anlegern geeignet sein, aber es ist wichtig, die individuellen Anlageziele, Risikotoleranz und Kenntnisse zu berücksichtigen.

Wie kann ich in ETFs investieren?

Du kannst in ETFs investieren, indem du ein Wertpapierdepot bei einer Bank oder einem Online-Broker eröffnest und dort ETF-Anteile kaufst und verkaufst.

Sind ETFs sicher?

ETFs unterliegen wie andere Anlageprodukte Marktschwankungen und Risiken. Es ist wichtig, die Risiken zu verstehen und eine fundierte Anlageentscheidung zu treffen.

Wie kann ich die Performance meines ETFs verfolgen?

Die Performance eines ETFs kann anhand des zugrunde liegenden Index und der historischen Wertentwicklung verfolgt werden. Viele Finanzwebsites und Broker bieten entsprechende Informationen an.

Kann ich ETFs steuerlich optimieren?

ETFs können steuerliche Vorteile bieten, wie z.B. die Vorabpauschale bei thesaurierenden ETFs. Es ist ratsam, sich über die steuerlichen Aspekte bei der Anlage in ETFs zu informieren und gegebenenfalls einen Steuerberater zu konsultieren.

Autor
Redaktion Tim Krupka

Tim Krupka beschäftigt sich bereits seit seinem 14. Lebensjahr leidenschaftlich mit Themen rund um Finanzen, Aktien und Börse. Um diesem Interesse nachzugehen und weiteres Wissen zu generieren, studiert er seit 2022 Betriebswirtschaftslehre. Für CAPITALO schreibt er am liebsten über diverse Geldanlagemöglichkeiten und hat dabei stets die Bedürfnisse der Verbraucher im Blick.

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