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Risikostreuung und Diversifikation

Geld anlegen ist nicht schwierig. Das Ganze erfolgreich anzugehen, erfordert allerdings einige Überlegungen im Voraus. So zum Beispiel auch den Gedanken daran, wie das Kapital möglichst risikoarm investiert werden kann, gleichzeitig aber noch eine ansehnliche Rendite winkt. Dieser scheinbare Widerspruch lässt sich dank des Konzepts der Diversifikation lösen. Was du darunter verstehst und vor allem, wie du sie selbst für deine Zwecke anwenden kannst, zeigen wir dir in diesem Ratgeberartikel. Sei gespannt.

Elementares klären

Wenn du dich eingehend mit unterschiedlichen Anlageformen auseinandersetzt, wird dir schnell auffallen, dass überall mögliche Verlustgefahren drohen. Kein Investment der Welt wird dir demnach eine tausendprozentige Sicherheit bieten können. Im Kontext der Geldanlage geht es deshalb häufig darum, Risiken zu managen, ohne dass darunter die Rendite allzu sehr leiden muss. Ganz vereinfacht ausgedrückt versucht die Diversifikation, Gewinne auf Basis kontrollierbarer Gefahren zu erwirtschaften. Den dahinterstehenden Ansatz erklären wir dir in den nachfolgenden Abschnitten.

Welche Risiken gibt es eigentlich?

Diese wichtige Frage sollte unbedingt geklärt sein, ehe wir tiefer in die Materie einsteigen. Grundsätzlich lassen sich mit dem individuellen und dem allgemeinen Marktrisiko zwei Arten von Risiken unterscheiden. Was aber ist was?

Das individuelle Risiko kann sehr gut anhand eines Unternehmens verdeutlicht werden. Nehmen wir an, die Firma XY sei betrachtet. Diese ist seit vielen Jahren erfolgreich am Markt tätig. Nun allerdings soll aufgrund von Umstrukturierungsmaßnahmen plötzlich ein neues Management her. Da letzteres branchenfremd und damit nicht mit den spezifischen Herausforderungen der Unternehmensumwelt vertraut ist, stellen sich schon kurz nach der Leitungsübernahme Probleme ein. Die Konkurrenz baut ihre Marktanteile derweil aus, indem sie das individuelle Risiko in Form der Führungsschwäche von XY ausnutzt. Weitere Beispiele für individuelle Risiken sind etwa rechtliche Streitigkeiten, die Potenzial für hohe Schadensforderungen einer Gegenpartei bergen oder eine schwache Wettbewerbsposition. Wichtig ist, dass sich das individuelle Risiko stets auf ein Objekt, oder in diesem Fall auf ein einziges Unternehmen, bezieht.

Bleiben wir beim oben angeführten Beispiel, um auch das allgemeine Marktrisiko zu illustrieren. Es kann unter anderem sein, dass die gesamte Branche, in der die Firma XY operiert, zyklisch ist. Das bedeutet, dass sie stark von der Konjunktur abhängig ist. Geht es der Wirtschaft gut, so geht es auch der betrachteten Branche sowie den darin vertretenen Unternehmen gut und umgekehrt. Das allgemeine Marktrisiko bezieht sich, wie du vermutlich schon gemerkt hast, stets auf eine Gesamtheit.

Vom Allgemeinen zum Speziellen

Wie aber schafft man es nun, das Risiko im eigenen Portfolio dank der Diversifikation zu verringern? Dazu gibt es eine ganze Reihe an Möglichkeiten, von denen dir die wichtigsten und in der Praxis am häufigsten verwendeten einmal vorgestellt werden sollen. Beachte bitte, dass die folgende Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.

Risikostreuung mithilfe unterschiedlicher Assetklassen: Sind die Kurse an der Börse verhältnismäßig niedrig, kann sich der Kauf von Aktien unter Umständen finanziell lohnen. Doch selbst dann wäre es falsch, alles verfügbare Kapital ausschließlich in diese eine Anlageform zu investieren. Niemand weiß schließlich genau, wann ein weiterer Crash kommt oder ob die geringen Preise schon die Spitze des Eisbergs sind. Das Gleiche gilt übrigens auch für Immobilen, Rohstoffe, Edelmetalle und sonstige Assetklassen. Wer sein gesamtes Vermögen auf eine Investitionsform aufteilt, geht unnötige und vor allem vermeidbare Risiken ein. Ein ausgewogenes Portfolio sollte daher neben Aktien und Fonds auch Edelmetalle, Anleihen oder alternative Investments enthalten. Die jeweilige Gewichtung wiederum orientiert sich an den Marktbedingungen und zu großen Teilen auch nach der individuellen Vorstellung eines jeden Investors. Wer kein großes Risiko eingehen möchte, wird beispielsweise verstärkt auf Anleihen eines Emittenten mit sehr guter Bonität setzen. Steht dagegen die Rendite an erster Stelle, könnte der Aktienanteil deutlich höher ausfallen. Eventuell sind dann sogar Kryptowährungen beigemischt.

Risikostreuung mithilfe geografischer Aspekte: Wenngleich die USA den bedeutendsten Kapitalmarkt weltweit bieten, so sollte man dennoch nicht alles Geld ausschließlich in dort ansässige Unternehmen investieren. Europa und zusehends Asien können ebenfalls mit spannenden Kandidaten aufwarten. Wichtig ist aber in jedem Fall, sich mit den politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen eines Staates auseinanderzusetzen, ehe man dort Anlagen tätigt. Durch eine Diversifikation nach Ländern partizipiert man im besten Fall am volkswirtschaftlichen Potenzial unterschiedlicher Weltregionen. In diesem Kontext könnten zudem die sogenannten Emerging Markets von besonderer Relevanz sein. Als Beispiele solcher sind unter anderem einige Länder Osteuropas und Indien anzuführen.

Risikostreuung mithilfe diverser Branchen: Eine wunderbare Möglichkeit, dein Portfolio auf einer möglichst breiten Basis aufzubauen, offeriert die Einteilung von Unternehmen in insgesamt elf verschiedene Sektoren. Dieser Ansatz wird auch als GICS-Model (Global Industry Classification Standards) bezeichnet und geht auf die Entwicklung durch MSCI & Standard & Poors im Jahr 1999 zurück. Jeder der Sektoren setzt sich wiederum aus Unterkategorien wie Industrien zusammen. So gibt es beispielsweise den Sektor Energie, der prominente Konzerne wie Shell oder Total beinhaltet. Im Sektor Kommunikation wiederum wirst du Vertreter wie Alphabet und AT&T finden, während der Technologie-Sektor Namen wie Apple oder Microsoft bereithält. Du kannst dich an sämtlichen Wirtschaftszweigen und deren Erfolgen beteiligen, indem du deine Kapitalanlagen entsprechend aufteilst.

Risikostreuung mithilfe verschiedener Aktienarten: Dieser Absatz bezieht sich explizit auf die Anlage in Aktien. Letztere lassen sich nach Ansicht des Börsenprofis und legendären ehemaligen Fondsmanagers Peter Lynch in sechs Kategorien gliedern, die allesamt spezifische Charakteristika aufweisen. So gibt es die wachstumsschwachen, die stetigen, die wachstumsstarken sowie die zyklischen Aktien. Ergänzt beziehungsweise komplettiert wird diese Liste durch Turnaround-Aktien und schließlich die sogenannte Substanzspekulation. Was man darunter genau versteht, soll nicht Gegenstand dieses Ratgebers sein. Du kannst dir jedoch merken, dass eine Mischung dieser Aktienkategorien in vielen Fällen vorteilhaft für Portfolios ist.

Was du nun mitnehmen solltest

Bevor du damit beginnst, dein eigenes Anlageportfolio aufzubauen, mache dir zunächst Gedanken über das vorgenannte. Wie möchtest du also deine einzelnen Investitionen unterteilen, um am Ende Rendite und Risiko in ein für dich günstiges Verhältnis zu bringen?

Hinweis: Trotz gewissenhafter Recherche kann die Richtigkeit und Aktualität der Angaben nicht garantiert werden.

Autor
Über den Autor Tim Krupka

Tim Krupka beschäftigt sich bereits seit seinem 14. Lebensjahr leidenschaftlich mit Themen rund um Finanzen, Aktien und Börse. Um diesem Interesse nachzugehen und weiteres Wissen zu generieren, studiert er seit 2022 Betriebswirtschaftslehre. Für CAPITALO schreibt er am liebsten über diverse Geldanlagemöglichkeiten und hat dabei stets die Bedürfnisse der Verbraucher im Blick.

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