Seit jeher gelten Edelmetalle und ganz besonders Gold als Zahlungsmittel. Mancher schwört regelrecht darauf. Bei genauerem Hinsehen fällt aber auf, dass damit nicht nur Vorteile verbunden sind. Das führt zur Frage, ob und wie sinnvoll Investitionen in Gold sind. Eine einfache Antwort darauf gibt es nicht. Wir beleuchten die einzelnen Standpunkte und unterstützen dich so bei deiner Meinungsbildung.
Ist es sinnvoll in Gold zu investieren?
Gold ist eine Anlageklasse, die von vielen Investoren als langfristige Absicherung und Inflationsschutz betrachtet wird. Historisch gesehen hat sich Gold in Krisenzeiten als sicherer Hafen erwiesen.
Da Gold im Vergleich zu anderen Anlageformen wie Aktien und Anleihen eine geringe Korrelation aufweist, kann es als Diversifikationselement in einem Portfolio dienen. Dies bedeutet, dass sich die Wertentwicklung von Gold nicht unbedingt mit den anderen Anlagen im Portfolio verändert.
Bevor Sie jedoch in Gold investieren und Gold kaufen, sollten Sie die Risiken und potenziellen Renditen abwägen. Wie bei jeder Anlageklasse unterliegt auch der Goldpreis Schwankungen. Im Laufe der Geschichte gab es Phasen, in denen der Goldpreis stark gestiegen ist, aber es gab auch Zeiten, in denen er gesunken ist.
Es ist wichtig zu beachten, dass Gold keine laufenden Erträge wie Dividenden oder Zinsen generiert. Der potenzielle Gewinn beim Investieren in Gold besteht hauptsächlich aus einer Wertsteigerung des Vermögenswerts.
Die Entwicklung des Goldpreises
Gold wird häufig in einem Atemzug mit sicheren Geldanlagen genannt. Tatsächlich hat sich dieses Edelmetall während vieler Krisen gut bewährt. Aber heißt das im Umkehrschluss, dass der Goldpreis nur eine Richtung kennt? Mitnichten. Das zeigt der Blick auf die Historie.
Im Frühjahr 2024 bricht Gold auf zu neuen Preisrekorden. An der Londoner Börse beispielsweise wurde für eine Unze zwischenzeitlich mehr gezahlt als je zuvor. Von dieser Rallye allein sollte man sich aber nicht beirren lassen. So kam es bei Gold in der Vergangenheit immer wieder zu teils erheblichen Werteinbrüchen, beispielsweise zwischen November 2012 und Januar 2014. Das widerspricht der oft gehörten Behauptung, das Edelmetall sei besonders krisenresistent und folglich stabil.
Schließlich bildet sich auch bei Gold der Preis aus dem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage, die beide wiederum durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden. Das endliche Vorkommen dieses Rohstoffes sorgt allerdings für eine natürliche Grenze des Angebotes, das allenfalls minimal durch Recyceln von bestehenden Beständen erhöht werden kann. Reicht dies nicht aus, wird der Goldpreis infolge zunehmender Nachfrage nach oben klettern.
Größtenteils richtig ist die Annahme, dass Gold vor allem in unsicheren Zeiten punkten konnte. Dieses Phänomen ließ sich beispielsweise in den von Corona geprägten Jahren und seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine beobachten, als sowohl Privatpersonen als auch Notenbanken verstärkt auf Gold zurückgriffen. Regelrechte Runs gab es auch zwischen Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre und dann nochmals ab 2010. Die Gründe waren dabei unterschiedlich. Während in den 1970er Jahren insbesondere die hohe Inflation in vielen Industrieländern als ursächlich für den Anstieg des Goldpreises galt, kann die Rallye ab den 2010er Jahren als Spätfolge der Finanzkrise und der damit verbundenen Angst vor einem Zusammenbruch des Finanz- und Bankensystems angesehen werden.
Jahr | Durchschnittlicher Goldpreis (in Euro) |
---|---|
2011 | 1.096 |
2012 | 1.334 |
2013 | 1.252 |
2014 | 1.139 |
2015 | 1.131 |
2016 | 1.179 |
2017 | 1.129 |
2018 | 1.030 |
2019 | 1.362 |
2020 | 1.509 |
2021 | 1.799 |
2022 | 1.803 |
2023 | 1.943 |
2024 | 2.184 |
Die unterschiedlichen Formen von Goldinvestments
Geld in Gold anzulegen, bedeutet nicht zwangsläufig, sich Barren oder Münzen anzuschaffen. Tatsächlich sind dies lediglich zwei von mehreren Möglichkeiten, wenn auch die bekanntesten. Schon seit längerem lässt sich Gold aber nicht mehr nur physisch, sondern auch digital erwerben. Nachfolgend deshalb eine kurze Auflistung der möglichen Arten von Goldinvestments mitsamt ihren wichtigsten Vorteilen für Anleger.
Physischer Kauf: Darunter fallen wie bereits erwähnt sowohl Barren als auch Münzen in verschiedenen Größen. Auch sie lassen sich wiederum voneinander unterscheiden. Beispielsweise gibt es Barren als Gussbaren oder Prägebarren. Auf die genauen Unterschiede soll an dieser Stelle nicht eingegangen werden. Bei Münzen erfolgt die Differenzierung nach Anlagemünzen und Sammlermünzen. Als besonders beliebt unter den Goldmünzen gelten der südafrikanische Krügerrand, die Wiener Philharmoniker sowie der aus Kanada stammende Maple Leaf.
Aber welche Vorteile ergeben sich für Anleger nun beim Kauf eines Barren oder einer Münze aus Gold? Für welche Alternative sollte man sich also entscheiden?
Auch hierzu eine kleine Übersicht.
Auf das Gewicht heruntergerechnet, sind Barren meist etwas günstiger als Münzen. Das liegt vor allem in ihrer einfacheren Herstellung begründet. Außerdem lassen sie sich auch in verschiedenen Gewichtsklassen kaufen, sodass Investoren ihre Anlage deutlich besser gliedern können. Doch selbstverständlich haben auch die Münzen ihre Vorzüge. Dazu gehört in erster Linie die breite Auswahl, die nicht zuletzt zu einem großen preislichen Spielraum führt. Bei einem etwaigen Verkauf lassen sich außerdem leichter Abnehmer finden, da die Zielgruppe für Münzen in der Regel größer als bei Barren ist.
Daneben gibt es noch einige Vorteile, die sich auf physisches Gold im Allgemeinen beziehen. Aufgrund ihres endlichen Vorkommens wird es wohl immer einen Mindestwert beibehalten und eine stetige Nachfrage generieren. Letzteres ist auch dafür verantwortlich, dass sich dieser Rohstoff so gut wie jederzeit veräußern lässt. Zudem lässt sich physisches Gold einfach verschenken oder vererben. Zuletzt sei auf den steuerfreien Verkauf hingewiesen, sofern die Münzen oder Barren mindestens ein Jahr lang im eigenen Besitz gewesen sind.
Wie so oft kommen Vorteile aber nicht allein daher. Das gilt auch für den Fall des physischen Goldes. Um ein differenziertes Gesamtbild zu erhalten, müssen deshalb die negativen Punkte berücksichtigt werden. Das sind in diesem Kontext insbesondere die nachfolgend genannten.
Eine Vorhersage des künftigen Goldpreises ist kaum möglich, auch wenn die Vergangenheitsdaten als potenzieller Indikator herangezogen werden können. Letztlich üben zu viele Faktoren einen Einfluss auf die Wertentwicklung aus, als dass solide Prognosen möglich wären. Die Gefahr eines Verlustes des physischen Goldes etwa in Folge eines Diebstahls sollte nicht unterschätzt werden. Zwar gibt es zur Absicherung gegen derartige Risiken Tresore oder sonstige Lagerstätten, diese kosten allerdings Gebühren und schmälern damit die Rendite. Dabei ist gerade die Rendite bei Goldinvestments vor allem im Vergleich zu manch anderer Assetklasse ohnehin nicht hoch.
Als weitere Form von physischem Gold kommt Schmuck infrage. Dieser wird meist aber modischen Zwecken dienen und weniger für Investments geeignet sein. Trotzdem sollen der Vollständigkeit halber auch dessen Vor- und Nachteile kurz dargestellt werden.
So kann Goldschmuck bei einem Verkauf beispielsweise nicht nur das Interesse von Anlegern und Sammlern wecken, sondern auch das der entsprechenden Liebhaber. Wertsteigerungen sind ebenfalls nicht ausgeschlossen. Das gilt insbesondere dann, wenn der Schmuck eine gute Verarbeitung oder Alleinstellungsmerkmale aufweist. Nicht vergessen werden sollte, dass sich Schmuck – anders als Barren oder Münzen – aktiv nutzen lässt, indem man ihn beispielsweise trägt.
Demgegenüber muss bei Schmuck beachtet werden, dass dieser nicht selten teurer als der reine Goldpreis ist. Erklären lässt sich das durch die hinzukommenden Verarbeitungskosten. Manchmal wurden außerdem Edelsteine in den Schmuck eingearbeitet, was den Preis zusätzlich in die Höhe treibt. Genauso wie bei Barren und Münzen kann Goldschmuck bei Unachtsamkeit oder falscher Aufbewahrung gestohlen werden.
Indirekter Kauf: Neben den vielfältigen Möglichkeiten des physischen Goldkaufes steht
Investoren auch der indirekte Erwerb dieses Edelmetalls zur Verfügung. Gemeint ist damit in den häufigsten Fällen die Abwicklung über die Börse. Drei Formen sind in diesem Kontext von herausragender Relevanz.
Gold-Aktien: Darunter versteht man in erster Linie den Kauf von Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit etwas mit Gold zu tun hat, sei es die Verarbeitung respektive der Abbau des Rohstoffes oder der An- und Verkauf. Das Edelmetall selbst wird bei Gold-Aktien also nicht gekauft, was wie immer positive und negative Seiten hat. Dazu gehören zum Beispiel folgende Goldaktien, die für indirekte Investitionen in Gold relevant sind, sind
- Barrick Gold Corporation (WKN: 870450)
- Newmont Mining Corporation (WKN: 853823)
- Franco-Nevada Corporation (WKN: A0HGV0)
- Agnico Eagle Mines Limited (WKN: 860325)
- Gold Fields Limited (WKN: A0DJ6F)
- Yamana Gold Inc. (WKN: 357818)
- Kinross Gold Corporation (WKN: A0DM94)
- Wheaton Precious Metals Corp. (WKN: A2DRBP)
- Harmony Gold Mining Company Limited (WKN: 864093)
- Eldorado Gold Corporation (WKN: 892560)
Bitte beachten Sie, dass dies nur eine Auswahl von Goldaktien ist und keine Empfehlung darstellt. Vor der Investition in Aktien sollten Sie eine gründliche Recherche durchführen und gegebenenfalls einen Finanzberater konsultiere
Das eigene Portfolio lässt sich durch die Aufnahme von Gold-Aktien ein Stück weit diversifizieren, wobei darauf geachtet werden sollte, dass entsprechenden Titeln kein allzu hohes Gewicht zukommt. Vorteilhaft sind überdies die potenziell gezahlten Dividenden, die im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Goldinvestment laufende Erträge schon während der Haltedauer liefern. Natürlich können Gold-Aktien anders als die physische Variante auch nicht gestohlen werden. Etwaige Lagerkosten entfallen somit vollständig.
Im Gegenzug können bei Gold-Aktien trotz eines steigenden Goldpreises Verluste anfallen, wenn das dahinterstehende Unternehmen die Erwartungen der Investoren nicht erfüllen kann und an der Börse folglich abgestraft wird. Außerdem sind Aktien grundsätzlich anfälliger für Schwankungen, was die Kalkulierbarkeit ihrer Risiken deutlich erschweren kann. Falls man sich für eine Vielzahl von Gold-Aktien in Form eines Gold-Fonds entscheidet, müssen die darauf entfallenden Managementgebühren renditeschmälernd berücksichtigt werden.
Gold-Zertifikate: Bei ihnen handelt es sich aus rechtlicher Sicht um Schuldverschreibungen. Außerdem sind sie an die Entwicklung des Goldpreises gebunden. Wie andere Wertpapiere weisen auch Gold-Zertifikate Vor- und Nachteile auf.
Zu den positiven Aspekten zählt dabei die Tatsache, dass sich Gold-Zertifikate einerseits einfach auf elektronischem Wege handeln lassen, andererseits aber dennoch preiswerter sind als der Kauf von physischem Gold. Die Lagerung entfällt hier ebenso wie bei den vorgenannten Aktien. Um ein möglichst ausgewogenes Bild von derartigen Zertifikaten skizzieren zu können, müssen auch die Nachteile aufgezeigt werden.
Anlagen in Gold-Zertifikate sind insofern riskant, als dass stets eine Abhängigkeit vom jeweiligen Emittenten besteht. Gerät dieser in finanzielle Probleme und kommt folglich seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nach, kann mitunter die gesamte Investition verloren gehen. Hinzu kommen etwaige Risiken im Zusammenhang mit Währungsschwankungen. Diese können gegen eine Zahlung von rund zwei bis vier Prozent pro anno allerdings abgesichert werden.
Gold-ETCs: Diese entsprechen nicht Gold-ETFs, auch wenn der Name fast identisch ist und somit Verwechslungsgefahr besteht. Im Rahmen von Gold-ETCs erfolgt eine indirekte Investition in das Edelmetall. Dabei ist dieses Instrument börsengehandelt und wird mit Gold besichert. Die rechtliche Stellung ist hier wie bei den vorgenannten Gold-Zertifikaten – es handelt sich um Schuldverschreibungen. Inwiefern aber können Anleger von Gold-ETCs profitieren und worauf müssen sie gegebenenfalls achten?
Die Risiken von Gold-ETCs sind aufgrund ihrer Besicherung mit physischem Gold überschaubar und eignen sich daher prinzipiell auch für konservative Anleger. Für eine potenzielle Investition sollte man sich aber auch hier selbstverständlich erst nach eingehender persönlicher Information entscheiden. Das Wechselkursrisiko entfällt bei Gold-ETCs ebenfalls.
Auf der anderen Seite sollten sich Anleger keine überdurchschnittlich hohen Renditen erwarten, wenn sie in Gold-ETCs investieren. Außerdem sind die anfallenden Gebühren zu
berücksichtigen, die für gewöhnlich zwischen 0,3% und 0,5% des Anlagebetrages ausmachen. Wichtig zu wissen ist abschließend die Tatsache, dass Gold-ETCs nicht zum Sondervermögen eines Anbieters gezählt werden. Rutscht dieser also in die Insolvenz, kann das Geld verloren sein.
Im Folgenden sind einige der meistgekauften Gold-ETCs in Deutschland aufgeführt:
- Xetra-Gold (WKN: A0S9GB)
- Invesco Physical Gold ETC (WKN: A1N49P)
- WisdomTree Physical Gold (WKN: A1N62G)
- iShares Physical Gold (WKN: A1N49Q)
- ETFS Physical Gold ETC (WKN: A0N62F)Bitte beachten Sie, dass dies nur eine Auswahl ist und keine spezifische Empfehlung darstellt. Vor einer Investition sollten Sie eine gründliche Recherche durchführen und gegebenenfalls einen Finanzberater konsultieren
Praxisnahe Anleitung für den Goldkauf
Hat man sich dazu entschlossen, die eigene Anlagestrategie möglichst breit aufzustellen und einen Teil seines Geldes in Gold zu investieren, sollte man nichts dem Zufall überlassen. Nur so kann das maximale Potenzial herausgeholt werden. Folgende vier Schritte können hierbei helfen.
Den richtigen Anlagebetrag wählen: Viele Investoren machen sich vor einer Geldanlage nur unzureichende Gedanken über den angemessenen Kapitaleinsatz. Mal wird zu viel investiert, mal deutlich zu wenig. Mit Blick auf Gold sollte man sich an die Faustregel halten, nicht mehr als zehn Prozent des Vermögens auf diese Assetklasse entfallen zu lassen. Außerdem darf nur die Summe angelegt werden, die für die nächsten knapp zehn Jahre entbehrlich ist. So soll verhindert werden, dass das Investment für unvorhergesehene Ausgaben aufgelöst werden muss. Das würde andernfalls die Gefahr mit sich bringen, zu ungünstigen Kursen verkaufen und mitunter hohe Verluste hinnehmen zu müssen.
- Die richtige Goldform wählen: An dieser Stelle ist die Entscheidung zwischen Barren und Münzen gemeint. Erstere eignen sich insbesondere bei größeren angedachten Investments, sollten aber einige Merkmale erfüllen. Hierzu zählen allen voran ein Feingoldgehalt von 999,9 sowie ein Prägestempel von Valcambi, Perth Mint, Umicore oder Heraeus. Für Geldanlagen eher unpassend sind aufgrund der großen Spannen zwischen An- und Verkaufspreisen Barren mit einem Gewicht von weniger als fünf Gramm. Bei der Wahl zugunsten von Münzen sollte auf gängige Münzen zurückgegriffen werden. Dazu nun noch mehr.
- Die richtige Münze wählen: Krügerrand, Wiener Philharmoniker oder Maple Leaf haben eines gemeinsam – sie sind für Goldinvestments grundsätzlich gut geeignet. Dies liegt darin begründet, dass für sie täglich Kurse ermittelt werden. Zudem lassen sie sich bereits mit überschaubaren Beträgen erwerben. Von exotischen Sammlermünzen hingegen sollte man Abstand nehmen, sofern die Geldanlage im Vordergrund steht.
- Den richtigen Händler wählen: Wie in jeder Branche tummeln sich auch unter den Goldhändlern einige schwarze Schafe, vor denen sich Anleger in Acht geben sollten. Empfehlenswert ist der Kauf von Gold entweder bei Banken oder einem Edelmetallhändler am Schalter. Ein Preisvergleich lohnt sich ebenfalls immer, um die besten Angebote ausfindig zu machen. Außerdem sollte der Händler bestenfalls Mitglied im Berufsverband des deutschen Münzhandels sein, was allgemein als Qualitätsmerkmal und Zeichen der Seriosität anzusehen ist.
Nur auf Gold setzen – sinnvoll oder schlechte Option?
Bei der Geldanlage gilt stets die Devise, dass diese zum Zweck der Risikostreuung unbedingt auf unterschiedliche Assetklassen aufgeteilt werden sollte. Auch wenn die Chancen bei Aktien, Anleihen oder Rohstoffen noch so attraktiv erscheinen, würde die volle Konzentration auf nur eine dieser Investmentformen oft mit unkalkulierbaren Gefahren einhergehen.
Hinsichtlich von Gold stellt sich überdies die Frage, ob damit im Zeitverlauf überhaupt überdurchschnittliche Renditen zu erzielen gewesen wären. Das ist nicht eindeutig zu beantworten, weil es von der Betrachtung der jeweiligen Periode abhängt. Im Vergleich mit Aktien performt das Edelmetall meist jedoch schlechter, was unter anderem auch darauf zurückzuführen ist, dass hier keine Dividenden anfallen. Insbesondere in der vergangenen Dekade zwischen 2010 und 2020 wurde die Überlegenheit von Aktieninvestments gegenüber einer Goldanlage sehr deutlich. Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel. So ließ sich im Zeitraum von 2000 bis 2021 mit Gold tatsächlich eine bessere Rendite erzielen. Das geschah aber nur unter Eingestehen höherer Wertschwankungen. Als Einzelinvestment taugt Gold also nicht.
Für die Portfoliobeimischung sieht das wiederum anders aus. Hier kann Gold seinen Zweck als konservativen Anker durchaus erfüllen. Bemerkenswert für Investoren ist dabei die Tatsache, dass Gold und Aktien in ihrer Wertentwicklung kaum miteinander korrelieren. Legte ersteres zu, gaben Aktien oft nach und umgekehrt. Wie viel Geld in das Edelmetall fließen sollte, ist nicht ganz klar und immer wieder Gegenstand von Diskussionen unter Experten. In der Regel geht man von einem Anteil zwischen zehn bis zwanzig Prozent aus.
Abschließende Tipps für den Goldkauf
Anleger können wie aufgezeigt auf den glänzenden Rohstoff setzen, sollten es dabei aber nicht übertreiben. Bei der Entscheidung für oder wider Gold können darüber hinaus die folgenden Fragen behilflich sein.
Soll das Gold physisch oder indirekt in Form von Aktien, Zertifikaten respektive ETCs erworben werden?
Sind sichere und kostengünstige Lagermöglichkeiten vorhanden?
Wird die Investition auf Barren, Münzen und Schmuck verteilt?
Möchte man den Kauf anonym tätigen oder sich dabei ausweisen?
Insgesamt kann eine Investition in Gold Sinn machen, insbesondere als langfristige Absicherung, Inflationsschutz und Diversifikation. Es ist jedoch ratsam, sich vor einer Investition gründlich zu informieren und professionellen Rat einzuholen. Die individuellen Finanzziele und Risikobereitschaft sollten ebenfalls berücksichtigt werden.
Tim Krupka beschäftigt sich bereits seit seinem 14. Lebensjahr leidenschaftlich mit Themen rund um Finanzen, Aktien und Börse. Um diesem Interesse nachzugehen und weiteres Wissen zu generieren, studiert er seit 2022 Betriebswirtschaftslehre. Für CAPITALO schreibt er am liebsten über diverse Geldanlagemöglichkeiten und hat dabei stets die Bedürfnisse der Verbraucher im Blick.