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Die besten Geldanlagen für Rentner

Autor
Tim Krupka | Aktualisiert am 17. Oktober 2024
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Viele Menschen fiebern dem Ruhestand schon Jahre im Voraus entgegen. Sich nach einem oftmals anstrengenden wie anspruchsvollen Erwerbsleben zurücklehnen und die schönen Seiten des Lebens genießen. Das klingt nach einer großen Versuchung, ist in den meisten Fällen aber auch mit Kosten verbunden. Da die Einnahmen im höheren Alter fast immer zurückgehen, braucht es Wege, die bestehenden Ausgaben zu decken. Geldanlagen können dabei eine wichtige Rolle einnehmen. Aber welche Investments bieten sich für Rentner vor dem Hintergrund der speziellen Lebensbedingungen an? Dieser Frage widmen wir uns in diesem Artikel. Außerdem bekommen Sie praxisnahe Tipps an die Hand.

Die Besonderheiten im Überblick

Im Alter Geld anzulegen, sollte anders angegangen werden als in jungen Jahren. Die Rahmenbedingungen haben sich schließlich verändert. Während wie oben angesprochen die Einnahmen mit dem Ende des Erwerbslebens meist spürbar sinken, müssen nach wie vor Fixkosten wie etwa Miete, Strom und Wasser bewältigt werden. Der finanzielle Spielraum ist also nicht mehr derselbe, was bei Investments entsprechend Berücksichtigung finden muss. Gleichzeitig erhalten einige mit Eintritt in die Rente Zahlungen etwa aus langfristig besparten Versicherungsverträgen. Auch Erbschaften und sonstige angehäufte Rücklagen können vor allem im fortgeschrittenen Alter hinzukommen und müssen in die nachfolgenden Überlegungen mit einfließen.

Was kann man sich leisten und was nicht?

Einnahmen und Ausgaben spielen gerade für Rentner eine übergeordnete Rolle, weshalb sie auch an dieser Stelle zunächst fokussiert werden. Einige Jahre vor der geplanten Beendigung des Erwerbslebens sollte mit der groben Aufzeichnung aller zukünftig erwarteten Einkommensquellen sowie Ausgabeposten begonnen werden. Der daraus resultierende Saldo gibt an, welcher Betrag potenziell für Anlagen zur Verfügung steht. Somit hat man einen Ausgangspunkt für spätere Investments. Diese Auflistung und damit der Saldo können je nach Bedarf immer wieder angepasst werden, sollten die Entwicklungen das notwendig machen. Zur besseren Veranschaulichung haben wir nachfolgend ein Beispiel vorbereitet.

Drei wichtige Voraussetzungen bei Geldanlagen für Rentner

Was sollten Investments im Optimalfall leisten können, damit sie sich auch im höheren Alter eignen? Darauf gibt es drei Antworten, die nun nacheinander erläutert werden.

Regelmäßigkeit: Bestenfalls weiß man bei Geldanlagen schon im Voraus, welche Erträge wann und in welcher Höhe anfallen. Bei Anleihen oder Immobilien wird dies durch Zinszahlungen respektive Mieten umgesetzt. Auch manche Aktien können über Dividenden eine gewisse Regelmäßigkeit und damit Planbarkeit der Einnahmen bieten.

Flexibilität: Das Leben lässt sich nicht bis ins letzte Detail vorausplanen. Das gilt auch mit Blick auf eventuelle finanzielle Verpflichtungen. Damit diese nicht zum Problem werden, ist bei Geldanlagen für Rentner auf Flexibilität zu achten. Wie schnell kann man also auf sein Erspartes zurückgreifen, falls dies notwendig werden sollte? Viele Wertpapiere lassen sich beispielsweise täglich veräußern. Bei Festgeldanlagen oder Immobilien ist das natürlich nicht der Fall.

Balance: Mit diesem Punkt ist gemeint, dass Geldanlagen für Rentner ein möglichst ausgewogenes Verhältnis zwischen Chancen und Risiken aufweisen sollten. Gerade risikoreiche Investitionen wie Aktien eignen sich im fortgeschrittenen Alter weniger gut als für junge Menschen. Dazu später aber noch mehr. Hält man sich zum Beispiel an die Faustregel, wonach der Aktienanteil durch die Formel einhundert minus Lebensalter berechnet werden kann, sollten Rentner Aktien untergewichten.

Sollte man als Rentner auf Aktien verzichten?

Darauf gibt es keine pauschale Antwort, da diese von den persönlichen Rahmenbedingungen des Investors abhängt. Die im vorigen Abschnitt genannte Formel sollte auch nur als Faustregel verstanden werden, die selbstverständlich Abweichungen zulässt. Für die Frage, ob Rentner Aktien halten oder auf diese verzichten sollten, sind weitere Betrachtungen notwendig. Dazu gehört unter anderem die Höhe des gesamten für Investitionen zur Verfügung stehenden Vermögens sowie die regelmäßigen aktuellen und künftigen Einkommensquellen. Generell gilt, dass Rentner dann einen Teil ihres Geldes in Aktien anlegen können, wenn es die finanziellen Möglichkeiten zulassen und man auf den jeweiligen Betrag kurz- bis mittelfristig nicht angewiesen ist.

Gegenüberstellung potenziell passender Investments

Ehe nochmals genauer auf Aktien für Rentner eingegangen wird, seien weitere Anlagemöglichkeiten vorgestellt und deren Eignung respektive Nichteignung im Alter erläutert. Auch an dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass die folgenden Ausführungen nicht der Anlageberatung, sondern ausschließlich Informationszwecken dienen.

Tagesgelder: Sie genießen den Ruf eines sicheren Investments und dürften bei vielen Rentnern gerade deshalb sehr beliebt sein. Hinzu kommt ihre hohe Liquidität, die einen ständigen Zugriff auf das Ersparte ermöglicht. Auf diese Weise können vor allem kurzfristige Anschaffungen finanziert werden. Ein- und Auszahlungen sind bei Tagesgeldkonten flexibel und die Eröffnung meist kostenlos. Diesen vielseitigen Vorteilen stehen aber auch einige negative Aspekte gegenüber. So ist die Verzinsung meist sehr gering und deckt in vielen Fällen nicht einmal die Inflation ab. Damit man dennoch die besten Konditionen erwischt, bieten sich häufig Vergleiche und daraus eventuell resultierende Anbieterwechsel an. In den vergangenen Jahren kam es bei hohen Ersparnissen zum Teil zu Negativzinsen. Alles in allem können Rentner Tagesgelder als kurzfristig verfügbare Geldreserve nutzen, sollten aber die Anlagesummen hier nicht zu hoch ansetzen.

Festgelder: Was als Schwäche des Tagesgeldkontos gilt, ist die Stärke der Festgelder und umgekehrt. Während erstere kaum Zinsen bieten, winken bei Letzteren je nach Laufzeit akzeptable Renditen. Der Schwachpunkt der Festgelder hingegen liegt in ihrer Starrheit begründet. Anleger, die hier vor Laufzeitende auf ihr Geld zugreifen wollen oder dazu gezwungen sind, müssen meist erhebliche Abschläge hinnehmen beziehungsweise Gebühren bezahlen. Als Pluspunkt kann auch bei Festgeldern das niedrige Risiko angeführt werden. Insgesamt empfiehlt sich diese Anlageform für Rentner dann, wenn etwas mittelfristig finanziert werden soll.

Anleihen: Dass Anleihen eine sichere Geldanlage sind, muss nicht immer stimmen. Welches Risiko mit ihnen verbunden ist, hängt maßgeblich vom Emittenten ab. Danach entscheidet sich auch, ob Rentner Anleihen als sinnvolle Ergänzung ihres Portfolios berücksichtigen sollten. Zuletzt hatte sich diese Assetklasse aus Renditegesichtspunkten kaum gelohnt. Oftmals wurde damit nicht einmal die Inflation wettgemacht. Wer im Alter trotzdem nicht auf die mit Anleihen verbundenen Vorteile wie etwa die jederzeitige Verkaufsmöglichkeit verzichten möchte, sollte auf Herausgeber mit einer ausgezeichneten Bonität achten. Insgesamt sind Anleihen im Übrigen für mittel- bis langfristige Anlagehorizonte vorgesehen.

Aktien: Pauschal ausschließen sollten Rentner Aktien als Investment nicht. Sie würden andernfalls die Chance auf überdurchschnittlich hohe Renditen vergeben. Allerdings sind mit Blick auf diese Assetklasse einige Dinge unbedingt zu beachten. So ist nicht jede Aktie gleich. Vor allem sehr volatile Titel sollten kritisch beäugt werden. Darüber hinaus ist auf eine bestmögliche Risikostreuung zu achten. Diese kann insbesondere erreicht werden, indem das Investitionskapital auf verschiedene Aktien aufgeteilt wird. Eine solche Diversifikation deckt im Optimalfall Unternehmen aus unterschiedlichen Ländern und Branchen ab. Zudem ist es bei Aktien empfehlenswert, einen langen Anlagehorizont zu haben. Dadurch lassen sich temporäre Kursverluste deutlich besser ausgleichen.

Nicht zu vernachlässigen sind bei Aktien die potenziell gezahlten Dividenden. Diese können gerade im Rentenalter zu einem attraktiven Nebeneinkommen verhelfen. Manche Unternehmen schütten Überschüsse sehr zuverlässig an ihre Aktionäre aus und sind daher unter dem Namen Dividendenaristokraten bekannt. Allerdings können wirtschaftlich herausfordernde Zeiten zu einer Schmälerung oder gar Einstellung der Dividendenzahlungen führen. Rentner sollten sich deshalb nicht vollends darauf verlassen.

Fonds: Renditeträchtig, aber aufgrund der breiteren Streuung etwas weniger risikoreich sind Fonds. In diesem Kontext wird auf Aktienfonds abgezielt, Anleihe- oder Rentenfonds bleiben an dieser Stelle unberücksichtigt. Diese können zunächst in klassische Investmentfonds, die aktiv von einem Manager verwaltet werden, und in sogenannte ETFs unterteilt werden. Letztere bilden einen Index nach und erheben aufgrund ihrer passiven Strategie nur marginale Gebühren. Entscheidet man sich für diese Anlageform, muss zwischen einer einmaligen Investition und monatlichen Sparraten differenziert werden. Viele Broker bieten die Besparung eines ETFs mit geringen Beiträgen von weniger als 25 Euro monatlich an. Sowohl aktive Fonds als auch ETFs können teils starken Wertschwankungen unterliegen und sollten nur bei entsprechender Risikobereitschaft der Anleger ins Portfolio aufgenommen werden.

Besonders für Menschen im Alter, die sich für einen Fonds beziehungsweise ETF entscheiden, bietet sich zu Beginn ein größerer Anlagebetrag an. Mögliche Erträge werden dadurch von Anfang an auf die gesamte Summe fällig und würden unter Umständen regelmäßige Auszahlungen erlauben. Wie lange und in welcher Höhe diese Auszahlungen möglich wären, ist wiederum von einer Vielzahl an Faktoren abhängig. Dazu gehören etwa die Rendite des ETFs ebenso wie die anfängliche Investitionssumme.

Immobilien: Dabei geht es nicht immer um die Vermietung von Wohnraum und die damit verbundenen Mieteinkünfte. Unter Immobilien kann auch die Nutzung eines selbst bewohnten Objektes oder die Beteiligung an verschiedenen immobilienbezogenen Investments verstanden werden. Welche der drei möglichen Formen ist nun aber für den Zweck der Geldanlage für Rentner am besten geeignet? Dazu eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile.

Im Alter über eine eigene Immobilie zu verfügen, erspart in erster Linie Mietausgaben, die über die Zeit zudem steigen könnten. Bis man es zur eigenen Wohnung respektive dem eigenen Haus geschafft hat, sind in der Regel jedoch einige Anstrengungen und hohe Investitionen vonnöten. Auch das Eigenheim verursacht Kosten, beispielsweise in Form von Instandhaltungen oder Sanierungen. Dasselbe gilt natürlich auch für den Fall des vermieteten Eigentums. Dabei müssen die Mieteinkünfte den laufenden Ausgaben gegenübergestellt werden. Eine besondere Herausforderung bringt die Finanzierung von Immobilien mit, bei denen die Mieten die Kreditraten tragen sollen. Ein solches Vorgehen ist für Rentner für gewöhnlich zu spekulativ und eignet sich daher nicht zum Zweck der Geldanlage.

Neben vermieteten oder selbst genutzten Immobilien kommen für Rentner außerdem immobilienbezogene Investments in Betracht. Sie haben vor allem den Vorteil, dass das Einstiegskapital deutlich geringer als bei den anderen beiden Varianten ausfällt. Teilweise kann man sich bei einschlägigen Plattformen bereits ab 100 Euro an einer Finanzierung beteiligen. Selbstverständlich muss darauf geachtet werden, dass die Angebote seriös und die Projekte jederzeit transparent sind. Auch eine Streuung des Geldes über mehrere unterschiedliche Projekte kann Sinn ergeben, um das Risiko zu reduzieren.

InvestmentformRegelmäßigkeitFlexibilitätBalanceRenditepotentialRisiko
TagesgeldGeringe Zinsen, flexibelFlexibel, jederzeit verfügbarNiedriges RisikoNiedrigNiedrig
FestgeldAkzeptable Renditen, starrEingeschränkte VerfügbarkeitNiedriges RisikoMittelNiedrig
AnleihenAbhängig vom Emittenten, jederzeit verkaufbarAbhängig vom EmittentenMittleres bis hohes RisikoMittelMittel
AktienPotenziell hohe Renditen, abhängig von der AuswahlAbhängig von der AuswahlHohes RisikoHochHoch
FondsRenditeträchtig, abhängig von der AuswahlAbhängig von der AuswahlMittleres bis hohes RisikoMittel bis hochMittel bis hoch
ImmobilienAbhängig von der Nutzung oder VermietungStarr, nicht leicht verfügbarMittleres bis hohes RisikoMittel bis hochMittel bis hoch

Bitte beachten Sie, dass dies eine allgemeine Einschätzung ist und nicht als Anlageberatung betrachtet werden sollte. Die genaue Eignung der einzelnen Investmentformen hängt von individuellen Faktoren ab und sollte im Einzelfall mit einem Finanzberater besprochen werde

Kombination verschiedener Investmentmöglichkeiten

Gleichzeitig steht es Rentnern offen, ihr Kapital auf unterschiedliche Assetklassen aufzuteilen. Es ist sogar sehr empfehlenswert, die Gefahr von Wertverlusten im Alter durch ein solches Vorgehen zu verringern. Beispielsweise können renditeträchtige Investments wie ETFs mit solchen kombiniert werden, bei denen die Sicherheitskomponente im Vordergrund steht. Das wäre etwa bei Tages- oder Festgeldern der Fall. Berücksichtigt werden sollten zudem die weiter oben genannten wichtigen Voraussetzungen bei Geldanlagen für Rentner. So sollten die Investments nicht ausschließlich flexibel sein, sondern auch in regelmäßigen Abständen Erträge liefern oder ein angemessenes Chancen-Risiko-Profil aufweisen.

Fazit – es kommt auf mehrere Faktoren an

Wie man sein Geld im Ruhestand anlegt, ist in erster Linie von persönlichen Rahmenbedingungen wie den finanziellen Möglichkeiten abhängig. Nur wer höhere Einnahmen als Ausgaben hat, kann investieren. Nicht jede Geldanlage eignet sich für Rentner gleichermaßen. Als wichtige Kriterien gelten die Regelmäßigkeit, Flexibilität und Balance zwischen Chance und Risiko. In der Praxis haben sich für viele Rentner zudem Kombinationen unterschiedlicher Assetklassen profiliert.

Autor
Redaktion Tim Krupka

Tim Krupka beschäftigt sich bereits seit seinem 14. Lebensjahr leidenschaftlich mit Themen rund um Finanzen, Aktien und Börse. Um diesem Interesse nachzugehen und weiteres Wissen zu generieren, studiert er seit 2022 Betriebswirtschaftslehre. Für CAPITALO schreibt er am liebsten über diverse Geldanlagemöglichkeiten und hat dabei stets die Bedürfnisse der Verbraucher im Blick.

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