Schritt 1: Eigenkapital checken
Am Anfang jedes Immobilientraums steht der Kassensturz: Wieviel Eigenkapital steht Ihnen aktuell zur Verfügung? Was kann noch gespart werden? Und wie legen Sie Ihre Spargroschen sicher ohne Verluste an? So, dass sie bei Bedarf kurzfristig verfügbar sind?
Schritt 2: Maximale Kreditrate und mögliche Kreditsumme festlegen
Hierzu sollten Sie zunächst Ihre Einkünfte und Ausgaben genau gegenüberstellen, um zu sehen, welche Kreditrate für Sie monatlich maximal möglich ist. Planen Sie dabei unbedingt auch eine ausreichende Reserve ein, um Schwankungen in der Familienkassa abzufedern zu können. Oder in Notfällen flüssig zu sein.
Steht dieser Betrag fest, können Sie aufgrund der aktuellen Darlehenszinsen (Durchschnitt) und der gewünschten anfänglichen Tilgungsrate (möglichst mehr als 2 Prozent) die mögliche Kreditsumme bestimmen. Die Zinsfestschreibung sollte mindestens 12 bis 15 Jahre betragen, spätestens bei Rentenbeginn sollte Ihre Immobilie schuldenfrei sein.
Schritt 3: Unbedingt Kauflimit setzen
Der Kaufpreis Ihres Eigenheims sollte die Summe aus Eigenkapital und Hypothekarkredit nicht übersteigen. Wichtig: Erst nach! Abzug von Grunderwerbsteuer, Notar- und Maklergebühren sowie weiteren eventuellen Nebenkosten ergibt sich dieses Kauflimit – also der maximale Kaufpreis der Wohnung oder des Hauses. Kalkulieren Sie hier für Nebenkosten mindestens 15 Prozent der geforderten Kaufsumme ein.
Schritt 4: Vorauswahl, Besichtigungen und Faktencheck
Jetzt beginnt die eigentliche Suche. Ob über die Bank, den Makler oder eines der vielen Immobilienportale im Internet: Ist eine engere Vorauswahl getroffen, sollten Sie die Objekte genau unter die Lupe nehmen. Bei Bauträgern helfen meist erfahrene Mitarbeiter, bei Privatverkäufern sollten Sie stets einen Sachverständigen oder Gutachter hinzuziehen.
Muss das Eigenheim erst noch gebaut werden, gilt es Musterhäuser oder Musterwohnungen möglichst in der gleichen Größe und dem gleichen Ausstattungsstandard genau zu inspizieren.
Bei Gebrauchtimmobilien sollten Sie im Zuge der Besichtigungen unbedingt prüfen und abschätzen lassen, ob und in welcher Höhe eventuell Renovierungskosten in nächster Zeit auf Sie zukommen. Denn dies kann Ihren Finanzierungsplan gehörig verhageln.
Schritt 5: Finanzierungsangebote anfordern, Fördermittel prüfen
Sie wissen in etwa, was Ihr Objekt kostet? Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um übers Geld zu verhandeln. Holen Sie sich verschiedene Finanzierungsangebote ein. Am besten bei regionalen und überregionalen Banken, von einem bankenunabhängigen Finanzierungsvermittler – und natürlich bei Direktbanken per Internet.
Lassen Sie sich dabei in der Finanzierungsberatung gleichzeitig über mögliche Fördermittel des Staates informieren. Zinsgünstiges Darlehen, Annuitäten- und Zinszuschüsse bei der Rückzahlung Ihres Kredites, einmalige fixe Eigenheimförderung: Die Wohnbauförderung in Österreich ist Landessache und funktioniert nach Art und Höhe höchst unterschiedlich.
Wichtig: Nur Selbstbauer müssen sich direkt selbst um eine Wohnbauförderung kümmern, Bauträger erledigen dies in der Regel selbst für Sie.
Schritt 6: Endgültige Immobilienwahl
Ist der tatsächliche Finanzbedarf fix und die Traumimmobilie gefunden, sollten Sie vor dem Kauf nochmals eine gründliche Besichtigung vornehmen. Sicher ist man sich oft erst auf den zweiten Blick. Und: Ist die Wohnung oder das Haus erst mal gekauft, wird der Wiederverkauf in den ersten Jahren extrem kostspielig. Denn die gezahlten Nebenkosten sind in den allermeisten Fällen futsch.
Ist alles gut gelaufen, sollten Sie zusammen mit dem Verkäufer möglichst rasch einen Notartermin für die Unterzeichnung des Kaufvertrags vereinbaren.
Schritt 7: Die Finanzierung – Vergleich, Verhandlung, Finanzierungsbestätigung
Jetzt steht endlich alles parat für die Finanzierung. Doch bevor Sie endgültig Ihren Hypothekarkredit unterschreiben, sollten drei Dinge passieren: Nochmals die Zinsen checken, nach möglichen neuen Angeboten Ausschau halten, und unbedingt prüfen, ob sich die Konditionen nicht doch noch verbessern lassen. Oft sind Wochen oder Monate seit dem ersten Finanzierungs-Check vergangen, der endgültige Kreditbedarf hat sich leicht verändert, oder bessere Zinsangebote locken. Bei der Baufinanzierung zählt am Ende jedes Zehntelprozent an Zinsen!
Wichtig: Lassen Sie sich noch vor dem Notartermin unbedingt von Ihrer Bank oder Ihrem Vermittler eine Finanzierungsbestätigung ausstellen. Nur so haben beide beim Abschluss des Notarvertrags Gewissheit, dass die Finanzierung gesichert ist – Sie und Ihr Verkäufer.
Schritt 8: Der Notartermin
Jetzt wird es amtlich und meist auch spannend. Beim Notar wird der Kaufvertrag unterschrieben und die Immobilie gehört endlich Ihnen. Achten Sie darauf, dass zwischen der Finanzierungsbestätigung Ihrer Bank und der Unterzeichnung des Kaufvertrages beim Notar nicht zu viel Zeit vergeht. Denn rein theoretisch kann die Bank Ihre Kreditkonditionen noch an eine Änderung der Marktzinsen anpassen. In der Regel allerdings garantieren die Banken Ihre Finanzierungskonditionen für mindestens vier Wochen.
Schritt 9: Darlehensvertrag und Grundschuld
Nach dem Gläschen Sekt auf die Unterschrift im Kaufvertrag Ihrer Traumimmobilie können Sie nun den Darlehensvertrag endgültig unterzeichnen und der Bank die nötigen Unterlagen zum Kaufvertrag zur Verfügung stellen. Als Sicherheit für die Baufinanzierung trägt die Bank dabei eine Grundschuld ein, um sich das Pfandrecht an der finanzierten Wohnung oder dem finanzierten Haus zu sichern.
Schritt 10: Kreditauszahlung und Überweisung des Kaufpreises
Schließlich wird der Kredit durch die Bank ausgezahlt. Zusammen mit der Überweisung des Eigenkapitals kann so der Kaufpreis beglichen werden. Weiters kommt die Bezahlung der Nebenkosten, etwa der Grunderwerbsteuer oder der Notar- und Maklergebühren hinzu.
Bei Neubauten wird der Kaufpreis nach sogenannten Bauabschnitten in Teilen ausbezahlt. Den Kreditanteil hält die Bank dabei bis zum jeweiligen Zahlungstermin vorrätig. Achten Sie hier unbedingt auf zusätzliche Vorschusszinsen!